(ots) - Die große Mehrheit der Deutschen möchte wissen, wie
Spendenorganisationen ihre Gelder einsetzen. Doch nur wenige
Organisationen belegen, was sie mithilfe der Spenden konkret
verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des
gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus PHINEO im Auftrag von
Spiegel Online.
Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Eine repräsentative Forsa-Umfrage
aus dem November 2016 bestätigt: 76 Prozent der Deutschen können sich
vorstellen, in diesem Jahr für den guten Zweck zu spenden. Zugleich
erwarten 88 Prozent der Befragten, dass die Spendenorganisationen
umfassend darüber informieren, wie die Gelder verwendet werden.
Orientierung bietet eine Untersuchung zur Transparenz
gemeinnütziger Organisationen, die das Analyse- und Beratungshaus
PHINEO bereits zum zweiten Mal im Auftrag von Spiegel Online
durchgeführt hat. Dazu wurden 50 der größten und bekanntesten
deutschen Spendenorganisationen darauf hin analysiert, wie
transparent sie über ihre Arbeit und die Wirkung dieser Arbeit
berichten. Spiegel Online veröffentlicht das Ergebnis heute in Form
eines Rankings.
Erfreulich: 54 Prozent der Organisationen informieren insgesamt
sehr gut oder herausragend über ihre Arbeit. Bei der Vergleichsstudie
vor zwei Jahren waren es noch 36 Prozent.
Der Blick ins Detail zeigt aber: Nicht einmal jede zweite
Organisation (22 von 50) dokumentiert systematisch, welche
Veränderungen sie konkret erreicht.
"Dass immer mehr Organisationen den Nutzen einer umfassenden
Transparenz erkennen, ist eine gute Entwicklung. Das sollte aber
nicht darüber hinweg täuschen, dass viele Organisationen gegenüber
den Spendern nicht darlegen, was sie mit den Geldern eigentlich
konkret bewegen", erklärt der Leiter der Studie, Benjamin von der
Ahe. "Wer spendet, will dass sein Geld etwas positiv verändert. Und
er muss darauf vertrauen können. In einem Spendenmarkt mit wachsenden
Milliardenumsätzen sind die Organisationen deshalb in der Pflicht,
ihre Wirkung nachzuweisen", fordert von der Ahe.
Seit 2011 forscht PHINEO bereits zur Wirkungstransparenz bei
Spendenorganisationen und fordert eine gesetzliche Publizitätspflicht
für die Zivilgesellschaft. Denn von rund 620.000 gemeinnützigen
Organisationen in Deutschland haben immer noch lediglich 791
Organisationen die Initiative Transparente Zivilgesellschaft
unterzeichnet und sich somit freiwillig zu kommunikativen
Mindeststandards verpflichtet.
"Hunderttausende gemeinnützige Organisationen in Deutschland
leisten eine wichtige Arbeit und sie verdienen die Unterstützung
durch Spenden. Doch der gemeinnützige Sektor ist in großen Teilen
intransparent. Wir brauchen endlich eine verbindliche
Transparenzpflicht für den gesamten Sektor", führt von der Ahe aus.
- vollständige PHINEO-Studie "Wirkungstransparenz bei
Spendenorganisationen 2016":
www.phineo.org/downloads/PHINEO_Studie_Wirkungstransparenz_2016.pdf
- Ranking der untersuchten Organisationen bei Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/a-1123483.html
- Forsa-Ergebnis im Detail: http://www.phineo.org/fileadmin/phineo
/2_Publikationen/2016/Top-50-Studie/Forsa_Umfrage_Spendenbereitschaft
_2016.pdf
- Zahlen & Fakten zum Spendenmarkt und dem gemeinnützigen Sektor
in Deutschland: http://www.phineo.org/fileadmin/phineo/2_Publikatione
n/2016/Top-50-Studie/Factsheet_Zivilgesellschaft_2016.pdf
- Spendentipps: http://www.phineo.org/themen/richtig-spenden
- Hilfsmittel für gemeinnützige Organisationen zur transparenten
Berichterstattung gegenüber Spendern - der Social Reporting Standard:
www.social-reporting-standard.de
Pressekontakt:
Franziska Silbermann
Tel.: 030 5200 65-320
Franziska.silbermann(at)phineo.org
Original-Content von: PHINEO gemeinn?tzige Aktiengesellschaft, übermittelt durch news aktuell