(ots) - Die Französin spricht im Interview mit dem
Lufthansa Magazin über ihr größtes Vorbild, ihren neuen Film und
darüber, was für sie gutes Kino bedeutet
Die französische Schauspielerin Léa Seydoux will sich nicht auf
einen bestimmten Rollen-Typus festlegen lassen. "In meiner
Idealvorstellung bin ich für das Publikum jedes Mal aufs Neue gar
nicht wiederzuerkennen, weil meine Rollen und Filme so anders sind,
so wie bei meinem großen Vorbild Marlon Brando", sagte Seydoux im
Interview mit dem Lufthansa Magazin (Ausgabe 12/2016). "Ich will auf
keinen Fall eine unverwechselbare Marke sein."
Seydoux, sonst häufig als erotische Versuchung besetzt, genießt
die Abwechslung: "Ich spiele am allerliebsten Figuren, die so weit
weg von mir selbst sind wie möglich. Frauen, die im Leben zu kämpfen
haben oder deren Alltag mit meinem nichts zu tun hat. So wie in
'Einfach das Ende der Welt': Tattoos, dreckig, fettige Haare - genau
mein Ding! Das Einzige, was man mir bieten muss, ist also ein
Drehbuch, das mich umhaut, mich berührt und nicht mehr loslässt."
Das Familiendrama "Einfach das Ende der Welt" startet im Dezember
in den deutschen Kinos. "Die Familie, um die es hier geht, ist das
Vehikel, mit dem sämtliche menschliche Emotionen unter die Lupe
genommen werden: Ärger, Wut, Trauer, Liebe. Die Auseinandersetzung
mit alldem - das ist für mich der Inbegriff dessen, was Kino kann und
sein soll", erklärte die 31-Jährige.
Von dem jungen Regisseur des Films, Xavier Dolan, ist Seydoux
begeistert. "Wir haben uns alle darum gerissen, mit ihm zu arbeiten,
auch Marion Cotillard und Vincent Cassel", berichtete Seydoux im
Interview mit dem Lufthansa Magazin - und schwärmte weiter:
"Einzigartig sind seine Energie und Empathie. Er lacht mit seinen
Schauspielern, und er weint mit seinen Schauspielern."
Seydoux, die sich früher nicht für die Schauspielwelt
interessierte - "Mein Ding war die Musik, ich wollte Sängerin werden,
am Konservatorium studieren" -, wurde international bekannt durch
Auftritte in "Inglourious Basterds", "Midnight in Paris" und im
James-Bond-Film "Spectre". Mit dem Liebesdrama "Blau ist eine warme
Farbe" gewann sie 2013 die Goldene Palme in Cannes für die beste
Hauptrolle.
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Joachim Haack
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