(ots) - Deutschland wird alt! Die Zahl der alten Menschen
und ihr Anteil an der Bevölkerung nimmt stetig zu. Im Jahr 2060 wird
etwa jeder dritte Deutsche 65 Jahre oder älter sein. Das liegt nicht
nur an den rückläufigen Geburtenraten der letzten Jahre, sondern vor
allem an der gestiegenen Lebenserwartung. Diese positive Veränderung
des demografischen Wandels verdanken wir vor allem unserer guten
medizinischen und pflegerischen Versorgung. Doch letzteres ist in
Gefahr. In Deutschland herrscht ein akuter Pflegekräftemangel. Schon
jetzt sind fast 20.000 Stellen unbesetzt und eine Studie der
Bertelsmann Stiftung prognostiziert bis zum Jahr 2030 einen Anstieg
auf 500.000 fehlende Pflegekräfte. Ein düsterer Blick in die Zukunft,
der für viele Pflegedienste in Deutschland schon heute Realität
geworden ist. "Wir könnten noch wesentlich mehr Hilfe für
pflegebedürftige Menschen anbieten, wenn denn mehr Pflegefachkräfte
zur Verfügung stehen würden" sagt Alexander Mewes, stellvertretender
Geschäftsführer von Gardé in Berlin, "aber es ist sehr schwierig
geworden überhaupt Personal zu finden." Dabei haben die meisten
Pflegedienste, so wie Gardé in Berlin, ihre Suche nach Fachkräften
bereits weit über die Grenzen der EU ausgedehnt.
Für den Gardé Pflegedienst Grund genug seinen Mitarbeitern ein
ausgezeichnetes Arbeitsumfeld zu bieten, um so den Bedarf der
pflegebedürftigen Kunden mit fachkundigem Personal zu decken. Dazu
gehören auch freiwillige soziale Leistungen wie Zuschüsse zur
betrieblichen Altersvorsorge, zur Kita und zudem eine Art
Anwesenheitsprämie um Fehlstunden so gering wie möglich zu halten.
"Dazu kommen, gerade für die ausländischen Fachkräfte, die von
außerhalb der EU zu uns kommen, noch Unterstützungen bei
Sprachkursen, der Wohnungssuche oder der benötigten Fahrausbildung
für den ambulanten Bereich." Eigentlich gute Voraussetzungen um
ausländische Fachkräfte nach Deutschland und so dem
Pflegekräftemangel entgegen zu wirken, wären da nicht die enormen
Anforderungen und Bestimmungen die in den einzelnen Bundesländern zu
erfüllen sind. "Das Problem ist vor allem, dass es in jedem
Bundesland andere Anforderungen zu erfüllen gilt. In Berlin ist es
besonders schwierig, vor allem, weil sich die Bestimmungen scheinbar
dauernd ändern oder erst im Nachhinein konkretisiert werden."
Alexander Mewes, stellvertretender Geschäftsführer von Gardé in
Berlin hat dies immer wieder erlebt, "es sind zum Beispiel Kenntnisse
der deutschen Sprache nach Stufe B2 nachzuweisen. Also haben wir den
ausländischen Fachkräften einen entsprechenden Sprachkurs finanziert,
doch das entsprechende Zertifikat wurde dann nicht anerkannt, da die
Berliner Behörden plötzlich nur noch Zertifikate nach einer
bestimmten Norm akzeptierten. Nachdem der Sprachkurs dann auf Neue
absolviert und nachgewiesen wurde, wurde dann das notwendige
Führungszeugnis nicht mehr anerkannt, da dies nur 3 Monate alt sein
darf und diese Zeit nun überschritten wurde."
Die "Checkliste" der Berliner Behörden ist lang. Neben einem
deutschen Führungszeugnis wird auch eines aus dem Heimatland der
Fachkraft verlangt. Auch dieses darf nicht älter als 3 Monate sein
und muss zudem ins Deutsche übersetzt und beglaubigt werden.
Insgesamt stehen auf der "Checkliste" des Berliner Landesamtes für
Gesundheit und Soziales 13 Punkte, die die ausländischen
Pflegefachkräfte erfüllen müssen, um in Deutschland tätig werden zu
können. Zudem wird die Bearbeitungszeit mit mindestens 4 Monaten
angegeben. Von "zwischenzeitlichen Sachstandsabfragen ist abzusehen"
heißt es wörtlich in dem Dokument. Ganz offensichtlich scheint es
neben dem Fachkräftemangel also auch einen Personalmangel in den
Ämtern zu geben. "Im Klartext heißt das, die ausländischen Bewerber
müssen erst mal hierherkommen, alle Auflagen erfüllen und dann
monatelang warten, bis Sie erfahren, ob sie nun arbeiten dürfen oder
eventuell doch noch Dokumente fehlen."
Für Alexander Mewes vom Pflegedienst Gardé in Berlin macht es das
nicht gerade leichter, fachkundiges Personal im Ausland für einen Job
in Deutschland zu begeistern. Vor allem im Vergleich zu den anderen
Bundesländern sind die Anforderungen in Berlin besonders hoch. Dies
wird für die dort ansässigen Pflegedienste zum klaren
Standortnachteil beim Werben um neue Fachkräfte. Nun will die SPD mit
einem neuen Gesetzesentwurf dem Fachkräftemangel Herr werden und pro
Jahr 25.000 qualifizierte Einwanderer aus den verschiedensten
Bereichen anwerben. Bleibt die Frage, ob dies dann auch in den
Landesbehörden umgesetzt werden kann.
Pressekontakt:
Alexander Mewes
Gardé Ambulanter Pflegedienst GmbH
Tel.: 030/7055029-0
Email: mewes(at)garde-pflegedienst-berlin.de
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