(ots) - Angst ist ein schlechter Ratgeber, das weiß der
Volksmund. Doch Angst ist auch eine starke Kraft. Die
Bertelsmann-Stiftung zeigt das in einer Studie. Weil immer mehr
Menschen angesichts der Veränderungen in Wirtschaft und Politik
überfordert sind, orientieren sie sich an Kräften, die die höchste
Bremskraft versprechen: den Populisten. Diese leben vom Nein - Nein
zum Euro, Nein zu Flüchtlingen, Nein zu einer immer verwobeneren Welt
- und der Illusion, dass sich Entwicklung stoppen lässt. Das muss
scheitern. Zukunft kann auf Dauer nicht verweigert, sie muss
gestaltet werden. Fragt sich: Wie? Allzu oft wird einseitig Lobpreis
auf die so schöne globalisierte Welt gesungen. Einschnitte, die
beispielsweise die Digitalisierung der Arbeit mit sich bringt, werden
allenfalls als Fußnoten notiert. Die zukunftszerstörende Ausbeutung
ganzer Nationen durch unseren Konsum, unseren Rohstoffbedarf als
Thema für "Gutmenschen" abgetan. Wer Angst abbauen will, muss ehrlich
sein. Das ist oft nicht angenehm. Doch es befördert wenigstens nicht
das Geschäft jener, die von der Angst in Form von Stimmen
profitieren.
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