(ots) - Deutsche Krebshilfe wirft Politik Versäumnisse
vor
Nettekoven: Bundestag darf Tabakwerbeverbot nicht länger verzögern
Osnabrück. Angesichts steigender Zahlen von Krebs-Neuerkrankungen
wirft die Deutsche Krebshilfe der Politik schwere Versäumnisse vor.
Der Vorstandsvorsitzende Gerd Nettekoven forderte in der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag), der Bundestag stehe in der
Verantwortung, das geplante Tabakwerbeverbot nicht länger zu
verzögern, "denn Tabakwerbung ist präsent, wirkt und verführt". Das
Grundgesetz gebiete aber den Schutz der körperlichen Unversehrtheit.
Nettekoven beklagte, bis zum Jahr 2020 würden voraussichtlich rund 25
Prozent mehr Frauen an Lungenkrebs erkranken. "Während im Jahr 2013
bei insgesamt 18.810 Frauen die Diagnose Lungenkrebs gestellt wurde,
wird die Erkrankungszahl bis zum Jahr 2020 voraussichtlich auf rund
23.700 steigen, was allerdings durch Verzicht auf das Rauchen
vermeidbar wäre."
Die Krebshilfe fordert, angesichts "dieser erschreckenden
Prognose" müsse es endlich wirksame Maßnahmen gegen den Tabakkonsum
geben. Bereits vor Jahren habe Deutschland sich mit der Ratifizierung
des Tabakübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation WHO dazu
verpflichtet, ein umfassendes Tabakwerbeverbot einzuführen.
Nettekoven betonte, ein solches vollständiges Verbot würde dazu
beitragen, die Erkrankungsrate bei Lungenkrebs zu reduzieren. Die
Zahl der Krebs-Neuerkrankungen hat sich seit 1970 fast verdoppelt.
2013 erkrankten in Deutschland insgesamt etwa 482.500 Menschen an
Krebs, wie das Bundesgesundheitsministerium und das Robert
Koch-Institut mitteilten. Begründet wird die Entwicklung auch mit der
älter werdenden Gesellschaft. Bei vielen Krebsarten steigt das
Erkrankungsrisiko mit dem Alter. +++
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