(ots) - Angesichts der seit Tagen anhaltenden
intensiven Kampfhandlungen im syrischen Aleppo fordert die
Hilfsorganisation CARE ein sofortiges Ende der Angriffe auf
Zivilisten. Der ungehinderte humanitäre Zugang muss endlich
durchgesetzt werden, die Situation für die Menschen vor Ort ist eine
Katastrophe. "Uns gehen die Worte aus, um das abscheuliche Vorgehen
gegen die Bevölkerung zu beschreiben", berichtet Christina Northey,
CARE-Länderdirektorin in der Türkei und zuständig für die
Unterstützung von Partnerorganisationen in Syrien. "Kinder, Mütter,
Familien - sie alle leben in extremer Angst. Sie wissen nicht, ob sie
sich morgen wiedersehen. Dieser Wahnsinn muss enden."
Ein Bewohner Aleppos berichtete CARE: "Ich lebe in einer Wohnung
im zweiten Stock mit meiner Frau und unserem fünf Monate alten
Säugling. Die Granatsplitter der vielen Bomben haben unseren Balkon,
die Fenster und die Wände getroffen. Wir schlafen in der Mitte des
Raums, für den Fall, dass eine Bombe mitten in der Nacht einschlägt.
Wir versuchen so, die Wände und die Straßenseite zu meiden. Es ist
kein sicherer, aber unser verzweifelter Versuch, uns irgendwie zu
schützen."
Aleppo leidet seit fast 100 Tagen unter einer Belagerung durch
russische und syrische Streitkräfte. Zudem gibt es Berichte, dass
oppositionelle Kräfte einige Menschen an der Flucht hindern. Seit
Mitte November wurden hunderte Zivilisten getötet oder verletzt, die
Infrastruktur und damit auch alle Krankenhäuser sind zerstört.
Mindestens 250.000 Menschen sind von den Luftangriffen betroffen. In
den vergangen Tagen wurden auch einige Viertel von Bodentruppen
erobert.
CARE fordert alle Konfliktparteien dringend zur Zurückhaltung auf
und appelliert an die internationale Gemeinschaft, den Schutz der
Bevölkerung einzufordern. CARE begrüßt die bislang leider erfolglosen
Bemühungen der deutschen Bundesregierung, die Konflikthandlungen zu
beenden und Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Der Druck auf
die Verantwortlichen muss dringend erhöht werden. Dazu gehört auch,
dass sich die Bundesregierung dafür einsetzt, dass die
Verantwortlichen für die begangenen Kriegsverbrechen vor dem
Internationalen Strafgerichtshof zur Rechenschaft gezogen werden.
Bis im Oktober die humanitäre Blockade begann, konnte CARE eine
Gemeinschaftsküche im Osten Aleppos unterstützen. Aktuell unterstützt
die Organisation syrische Partner bei der Verteilung von
Lebensmitteln, Hygienesets, Matratzen und Decken an vertriebene
Menschen in den ländlichen Gebieten außerhalb Aleppos.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Deutscher Interviewpartner steht in der
Region zur Verfügung.
CARE ruft zu Spenden für Syrien auf:
Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 50 198 IBAN: DE93
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