(ots) -
Die ADAC-Mitglieder stehen selbstfahrenden Autos differenziert
gegenüber. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Clubs hat
ergeben, dass knapp zwei Drittel der Mitglieder (63 Prozent) mittel-
bis langfristig mit der Zulassung autonomer Fahrzeuge in Deutschland
rechnen. Von ihnen erwarten 46 Prozent diese Entwicklung bereits in
den kommenden zehn Jahren, 40 Prozent gehen von einem Zeitraum
zwischen 11 und 20 Jahren aus.
Aufgeschlossen zeigen sich die ADAC-Mitglieder bei der Frage, ob
sie selbst in autonom fahrende Fahrzeuge einsteigen würden. Bereits
33 Prozent können sich schon heute vorstellen, in Zukunft die Hände
vom Steuer zu nehmen und sich autonom chauffieren zu lassen. Für 35
Prozent ist diese Form der automobilen Fortbewegung keine Option, ein
knappes Drittel (29 Prozent) hat in dieser Frage bislang noch keine
klare Meinung.
Besonders erfreulich: 58 Prozent der Befragten sehen in autonomen
Fahrzeugen die Möglichkeit, auch solchen Menschen Mobilität zu
ermöglichen, die sich ansonsten nicht selbst aktiv hinter das Steuer
setzen wollen oder können.
ADAC-Präsident Dr. August Markl, der auch Mitglied der
Ethikkommission des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale
Infrastruktur zum automatisierten Fahren ist, bewertet die
Ergebnisse: "Es ist großartig, dass bereits heute so viele
ADAC-Mitglieder den neuen technologischen Möglichkeiten der Mobilität
aufgeschlossen gegenüberstehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir
schon bald eine große Mehrheit an Interessierten für autonome Autos
bekommen. Gleichzeitig zeigt unsere Studie aber auch deutlich: Vor
der Einführung autonomer Systeme muss ein neuer gesellschaftlicher
Rahmen geschaffen sowie die Rechte und Pflichten von Herstellern,
Betreibern und Nutzern geklärt werden. Auch in der Welt der
Automatisierung sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen."
Weitgehend einig sind sich die ADAC-Mitglieder, dass das Thema
"Sicherheit" beim autonomen Fahren von besonderer Bedeutung ist. Die
unterschiedlichen Sicherheitsaspekte werden sowohl als wichtigster
Vorteil wie auch als größter Nachteil angesehen. Bei spontanen
Nennungen, welche positiven Entwicklungen selbstfahrende Autos
leisten können, werden am häufigsten eine erhöhte
(Verkehrs-)-Sicherheit und weniger Unfälle angenommen. Bei spontanen
negativen Nennungen gehen die ADAC-Mitglieder am ehesten davon aus,
dass autonome Fahrzeuge fehleranfällig für technisches Versagen sein
könnten; daneben besteht Angst vor Kontrollverlust und Abhängigkeit
von der Technik. Darüber hinaus existiert die Ansicht, dass die
entsprechenden Technologien noch nicht ausgereift sind.
Wichtig für die Akzeptanz von selbstfahrenden Autos ist, dass
Haftungs- und Schuldfragen bei Unfällen klar geregelt sind. Mehr als
80 Prozent der Befragten erwarten Eindeutigkeit, wer bei einem Unfall
mit einem autonomen Fahrzeug die Schuld trägt und für entstandene
Schäden haftet. Die Hälfte (50 Prozent) spricht sich dabei für eine
"Hersteller-Haftung" aus. Den Nutzer sehen 18 Prozent in der
Verantwortung, den Halter des Fahrzeugs hingegen nur 9 Prozent.
Mit 84 Prozent befürwortet eine deutliche Mehrheit der Befragten,
dass beispielweise rechtliche oder ethische Vorgaben für sogenannte
"Risikosituationen" auf deutschen Straßen einheitlich geregelt sein
müssen - unabhängig davon, in welchem Land das Fahrzeug hergestellt
oder zugelassen wurde. 81 Prozent wollen zudem wissen, wie das
Fahrzeug programmiert ist, d.h. sich in diesen "Risikosituationen"
tatsächlich verhält. Nur 34 Prozent gestehen den Automobilherstellern
innerhalb allgemeingültiger Vorgaben Spielraum für individuelle
Programmierungen zu.
Zum Untersuchungsdesign: Der ADAC hat in einer repräsentativen
Online-Umfrage die Meinung von insgesamt 1.043 ADAC-Mitgliedern rund
um das Thema "Autonomes Fahren" erheben lassen. Die Umfrage wurde im
Zeitraum vom 4. bis zum 10. Oktober 2016 von der ForschungsWerk GmbH
durchgeführt.
Pressekontakt:
Alexander Machowetz
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Alexander.machowetz(at)adac.de
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