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Anmoderationsvorschlag: Unfälle durch Alkohol am Steuer sind
besonders folgenschwer: 7,4 Prozent aller im Straßenverkehr Getöteten
sind 2015 aufgrund eines Alkoholunfalls ums Leben gekommen.
Alkoholeinfluss war bei 4,1 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden
eine der Unfallursachen. Alkohol am Steuer ist aber nicht nur jetzt
zur Zeit der Weihnachtsfeiern, sondern das ganze Jahr über ein
Problem. Lösung des Problems könnten sogenannte "Alkohol-Interlocks"
sein. Das sind in Autos, Bussen oder Lkw eingebaute automatische
Wegfahrsperren, die alkoholisierte Fahrer daran hindern, betrunken
loszufahren. Bundesverkehrsminister Dobrindt will sie einführen, auch
der Deutsche Verkehrsicherheitsrat (DVR) ist dafür. Helke Michael
verrät Ihnen, wie das Ganze funktioniert.
Sprecherin: "Alkohol-Interlocks" gibt's seit über 30 Jahren. Sie
können in Autos, Bussen und LKW eingebaut werden und bestehen im
Prinzip aus zwei Komponenten.
O-Ton 1 (Sven Rademacher, 0:34 Min.): "Das ist zum einen ein fest
installiertes Atemalkoholmessgerät, das ist meistens in der
Mittelkonsole eingebaut, und eine automatische Wegfahrsperre. Das
funktioniert dann so: Bevor man losfährt, muss man in das Handgerät
pusten, das ist ungefähr so groß wie ein Smartphone. Und dann wird
gemessen, wie viele Promille in der Atemluft festzustellen sind. Bei
unter 0,2 Promille ist alles im grünen Bereich und der Motor kann
gestartet werden. Wenn der Wert darüber liegt, wird automatisch der
Anlasser blockiert und der Wagen bewegt sich keinen Millimeter vom
Fleck. Oder anders ausgedrückt: Wer zuviel getrunken hat, kann sich
zwar hinters Steuer setzen, aber nicht losfahren - und damit auch
keinen Unfall bauen."
Sprecherin: Sagt Sven Rademacher vom Deutschen
Verkehrssicherheitsrat und erklärt:
O-Ton 2 (Sven Rademacher, 0:22 Min.): "Untersuchungen in vielen
Ländern haben gezeigt, dass automatische Wegfahrsperren dazu
beitragen können, die Zahl der Trunkenheitsfahrten zu reduzieren. In
den USA, Australien, Frankreich, Schweden und Finnland hat man damit
sehr gute Erfahrungen gemacht, dort ist diese Technik auch längst
etabliert. Und zwar nicht nur präventiv und freiwillig, sondern auch
gesetzlich vorgeschrieben, zum Beispiel für Fahrer von Schulbussen."
Sprecherin: In Deutschland dagegen sind "Alkohol-Interlocks" zwar
bisher kaum im Einsatz, doch das wird sich nach dem Vorstoß von
Bundesverkehrsminister Dobrindt vielleicht schon bald ändern.
O-Ton 3 (Sven Rademacher, 0:38 Min.): "Auch der Deutsche
Verkehrssicherheitsrat ist für die Einführung solch automatischer
Wegfahrsperren, denn sie können vor allem den alkoholauffälligen
Fahrern helfen, ihre langfristigen Fahrverbote zu verkürzen.
Besonders für die interessant, die beruflich aufs Auto angewiesen
sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass es
verpflichtende Reha-Gespräche gibt, denn - und das zeigen auch die
Erfahrungen aus den anderen Ländern: Ohne solche begleitenden
Gespräche werden viele Betroffene schnell wieder rückfällig. Außerdem
befürworten wir es sehr, wenn möglichst viele Unternehmen
Alkohol-Interlocks präventiv in ihre LKW, Taxen und Schulbusse
einbauen, um so für mehr Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen."
Abmoderationsvorschlag: Mehr über Sinn und Zweck von
"Alkohol-Interlocks" und die Diskussion darüber, ob die auch in
Deutschland bald Gesetz werden sollen, finden Sie im Internet unter
DVR.de.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio(at)newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Sven Rademacher
Pressesprecher
Tel.:0228/400 00 01-72
Mail:SRademacher(at)dvr.de
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