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Im Regelwerk des Fußballs ist ein gewisser Freiraum für Unfairness
vorhanden. Es gehört zur Eigenheit des Spiels, dass mit einem
gewissen Maß an Unfairness spielentscheidende Vorteile generiert
werden können. Weltmeisterschaften, Champions-League Siege und
deutsche Meisterschaften sind schon so entschieden worden.
Einen Elfmeter zu "schinden" gehört genauso zum Spiel, wie ein Tor
mit unfairen Mitteln zu verhindern. Würde man dies persönlich ächten,
muss zwingend auch das unfaire Verhindern eines Tores in selber Weise
geächtet werden.
Dass Timo Werner den Elfmeter rausgeholt hat ist nicht
verwerflich, da dies über das Regelwerk auch nur mit einer gelben
Karte bei Aufdeckung durch den Schiedsrichter geahndet wird.
Dass er in der Spielunterbrechung die Schwalbe nicht zugibt ist
solange nicht verwerflich, solange von unfairen Torverhinderern auch
nicht die freiwillige Korrektur - Herr Schiedsrichter, das war ein
Foul, das Sie wohl nicht gesehen haben, bitte geben sie gegen uns
einen Elfmeter - verlangt wird.
Die Art und Weise wie es Timo Werner gemacht hat ist aber
verwerflich, nicht in Ordnung. Zustimmungsdaumen und öffentlicher
Triumph sind nicht angebracht. Dass hier an seiner Person Kritik
hereinprasselt muss er aushalten. Timo Werner ist noch ein sehr
junger Spieler, der das erste Mal richtig in das internationale
Rampenlicht gerückt ist. Einen Fehler hat jeder junge Mann frei. Er
hat seine Schwalbe richtigerweise auch schon zugegeben. Bei der
nächsten kniffligen Situation muss er zeigen, dass er dazugelernt
hat, sonst ist sein Ruf beschädigt.
Wenn die Fußballwelt der Meinung ist, dass bei "Schwalben" etwas
zu ändern ist, dann muss entweder der Videobeweis forciert werden,
oder das absichtliche Vergehen - Schwalbe mit Elfmeterforderung - mit
Platzverweis geahndet werden. Doch sollte bedacht werden, dass dann
eine Ungerechtigkeits-Lücke zum nicht gegebenen Elfmeter aufklafft.
Der Schiedsrichter des Leipzig - Schalke Spiels hätte natürlich
seine in den TV-Bildern sichtbar gewordene Unsicherheit insofern
verbessern können, in dem er Timo Werner befragt hätte. Mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit hätte bei direkter und zielgerechter
Ansprache von Timo Werner dann doch eine Korrektur erreicht werden
können.
Es gibt Vergehen, wie Blutgrätsche und Schläge in das Gesicht, die
weitaus verwerflicher sind als Timo Werners erfolgreiches
Elfmeterschinden. Hier ist viel höherer Handlungsbedarf.
Last but not least, der Fußball lebt durchaus auch von
Ungerechtigkeiten. Wembleytor, Gladbach-Inter Büchsenwurfspiel oder
Frankreichs Handstreich zur WM Südafrika sind nur ein Ausschnitt von
echten Meilensteinen des Fußballs, basierend auf katastrophalen
Fehlentscheidungen der Schiedsrichter. Ein "Durch und Durch" fairer
und gerechter Spielablauf, wie auch immer man diesen herzustellen
vermag, würde dem Fußball schon auch nicht wenig an Würze und
Charisma nehmen.
Auf welchen Grundlagen das Deutsche Fußball Institut (DFI) auf
diese Aussagen kam, kann man unter www.fussball-institut.de
nachlesen.
Pressekontakt:
Frau Sabine Hopfensperger
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