(ots) - Niedersachsens Landwirtschaftsminister ruft zu
nationalem Agrarkonsens auf
Meyer will Bund-Länder-Tierwohlstrategie - Appell an
Ministerkollegen zum Verbot des Kükentötens
Osnabrück. Vor der Übernahme des Vorsitzes der
Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern hat Niedersachsens
Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) alle Beteiligten zu
mehr Einigkeit in der Agrarpolitik aufgerufen. In einem Interview mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Meyer: "Wir müssen
über Parteigrenzen hinweg mit Gesellschaft und Verbänden zu einem
nationalen Agrarkonsens kommen." Ziel müsse eine Vereinbarung darüber
sein, wie gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung in 20 oder 30
Jahren aussehen soll.
Meyer sagte: "Die Politik muss den Landwirten trotz aller
politischer Rivalität eine verbindliche Perspektive bieten, die
Planungssicherheit gibt." Derzeit werde in jedem Bundesland eine
andere Debatte über Tierhaltung geführt, beklagte der
Grünen-Politiker. "Ein Agrar-Konsens sollte zu einer gemeinsamen
Bund-Länder-Tierwohlstrategie führen."
Diese Strategie sollte nach Ansicht Meyers ein rechtsverbindliches
Verbot des Tötens trächtiger Rinder beinhalten, aber auch den
bundesweiten Ausstieg aus dem Kürzen der Schnäbel von Legehennen
einleiten. Zudem sollte das Kürzen der Ringelschwänze bei Ferkel
bundesweit verboten werden. Niedersachsen habe hier in einem
Pilotprojekt gute Erfahrungen gemacht.
Hinsichtlich des massenhaften Tötens männlicher Küken sagte Meyer,
Niedersachsen werde die Praxis definitiv im kommenden Jahr beenden.
"Ich fordere alle anderen Bundesländer und die Bundesregierung auf,
den Ausstieg ebenfalls für 2017 vorzuschreiben", so der
Grünen-Politiker. Allein in Niedersachsen werden nach vormaligen
Mitteilungen des Agrarministeriums jährlich etwa 27 Millionen Küken
direkt nach dem Schlüpfen vergast.
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