PresseKat - In der Stadt sind Apotheken lukrativer

In der Stadt sind Apotheken lukrativer

ID: 1432899

(ots) - In Deutschland sind Apotheken meist dort, wo Ärzte
sind. Die Kombination aus Festvergütung für Arzneiabgabe und Beratung
sowie Niederlassungsfreiheit für Apotheken trägt dazu bei:
Verschreibende Ärzte erhöhen den Gewinn. Zur flächendeckenden
Versorgung - auch auf dem Land - trägt das aber nicht zwingend bei.
Will man die Ansiedlung von Apotheken in dünnbesiedelten Regionen
fördern, liegt der Schlüssel in der Ansiedlung von Ärzten und einer
besseren Honorierung von Nacht- und Notdienst. Auch Versandapotheken
sind jetzt schon ein unverzichtbarer Baustein in der Versorgung auf
dem Lande.

Deutsche Apotheker erhalten eine Festvergütung pro Arzneipackung
und wenige Prozente vom Arzneimittelpreis als Vergütung. Nacht- und
Notdienste werden extra bezahlt. Das bedeutet, je mehr Kunden, desto
mehr Umsatz. Durch die Niederlassungsfreiheit für die Apotheken
ziehen sie in die begehrten Lagen nahe bei Ärztehäusern. Am Preis der
verschreibungspflichtigen Medikamente selbst dürfen die Apotheker
derzeit nichts ändern. Somit können Apotheken Effizienzvorteile nicht
an Verbraucher und Krankenkassen weitergeben.

In der aktuellen Diskussion um Rabatte auf
verschreibungspflichtige Medikamente, die derzeit nur ausländische
Versandapotheken gewähren dürfen, wird oft wie folgt argumentiert:
Sollte die Festpreisregelung für Medikamente in Deutschland
aufgehoben werden, ist die Versorgung gefährdet. Bereits dem
Europäischen Gerichtshof (EUGH), fehlten für diese Behauptung die
Beweise. Das Argument baut eher auf Emotionen und ist so alt wie
alle den Apothekenmarkt betreffenden Reformen. Wir haben heute etwa
so viele Apotheken wie 1990. Wer einen Preiswettbewerb bei
verschreibungspflichtigen Medikamenten - am besten mit
Höchst-preisen - zulässt, entkoppelt die Abhängigkeit der Apotheke




von der in der Nähe liegenden Arztpraxis, weniger
wettbewerbsintensive Lagen auf dem Lande würden attraktiver werden
und man würde somit auch die gute Beratung in die Fläche bringen.
Denn die Beratung wird in Deutschland, entgegen der Praxis in manch
anderem EU-Land, nicht gesondert honoriert.



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Datum: 06.12.2016 - 09:00 Uhr
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