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Weihnachten und Silvester rücken näher, da sind viele Gänge zu
erledigen und zahlreiche Besorgungen zu machen. Regelmäßig wird es
zum Jahresende in unseren Innenstädten betriebsam, oft sogar
hektisch. Fußgängerinnen und Fußgänger sollten nicht nur an ihre
Erledigungen denken, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR),
sondern zugleich auch dem Straßenverkehr die erforderliche
Aufmerksamkeit schenken.
In den dunklen Monaten steigen die Zahlen der bei Unfällen
verletzten Fußgängerinnen und Fußgänger deutlich an. Im Januar,
November und Dezember 2015 waren 10.467 Fußgänger an Unfällen mit
Personenschaden beteiligt, im Durchschnitt etwa ein Drittel pro Monat
mehr als im übrigen Jahr. Innerhalb von Ortschaften sind im
vergangenen Jahr insgesamt 30.044 Fußgänger verunglückt, davon 377
tödlich.
Zum Überqueren stärker befahrener Straßen sollten daher Ampeln,
Zebrastreifen und Mittelinseln genutzt werden. Doch auch hier lauern
Gefahren. Bei Ampeln vor dem Losgehen stets vergewissern, dass die
Fahrzeuge bei Rot auch wirklich anhalten. Zusätzlich muss man
abbiegende Fahrzeuge gut im Blick behalten. Am Zebrastreifen erst
dann losgehen, wenn wirklich sicher ist, dass alle Fahrzeuge
anhalten. Ein Blickkontakt mit den Fahrern kann helfen, ihr Verhalten
richtig einzuschätzen. Dieser ist auch bei der Nutzung von
Mittelinseln ohne Zebrastreifen sehr wichtig, da hier kein Vorrang
besteht.
In Wohngebieten ist die Fahrbahnüberquerung zwischen geparkten
Fahrzeugen oder anderen Sichthindernissen besonders gefährlich, da
man so vom motorisierten Verkehr leicht übersehen wird. Lieber ein
Stück weiter gehen, wo die Lücken zwischen den geparkten Autos groß
genug sind. Oder die Fahrbahn an einer Mittelinsel überqueren.
Wer telefonieren oder Textnachrichten versenden will, sollte dies
nicht im Gehen machen, sondern stehend an einem sicheren Platz.
Keinesfalls während der Fahrbahnüberquerung. Das ist
lebensgefährlich, weil unser Gehirn schnell überfordert wird, wenn es
mehrere Dinge gleichzeitig erledigen soll.
Gut sichtbar machen
Bei Dämmerung und Dunkelheit sollten sich Fußgänger gut sichtbar
machen. Gerade bei den starken Lichtkontrasten in einer festlich
geschmückten Innenstadt ist es für Autofahrer schwierig, Personen am
Fahrbahnrand oder auf der Fahrbahn rechtzeitig wahrzunehmen. Helle
Kleidung allein reicht im Winter nicht aus. Der DVR empfiehlt daher
bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter Kleidung mit eingearbeiteten
retroreflektierenden Materialien. Normale Kleidung ist auf der Straße
im Scheinwerferkegel eines Autos nur bis maximal 40 Meter sichtbar,
bei Regen oder Nebel ist die Sichtweite deutlich verringert. Mit
retroreflektierenden Elementen steigt die Entfernung dagegen auf bis
zu 150 Meter. Käufer von retroreflektierender Kleidung sollten auf
die europäische Norm EN ISO 20471 achten.
Der DVR appelliert an alle Autofahrerinnen und Autofahrer, die
Geschwindigkeit in der Stadt stets an die jeweiligen Situationen
anzupassen. Wer beispielsweise in einer Wohnstraße statt mit Tempo 30
mit 40 km/h unterwegs ist, verlängert seinen Anhalteweg auf das
Anderthalbfache. Das können die entscheidenden Meter sein, die den
Unterschied zwischen "gerade noch mal gut gegangen" und einer
folgenschweren Kollision ausmachen.
Darüber hinaus sollten motorisierte Verkehrsteilnehmer im
innerstädtischen Verkehr immer auf Personen achten, die die Fahrbahn
überqueren wollen, besonders beim Abbiegen an Kreuzungen und
Einmündungen. Bei schlechtem Wetter sollten sie stets daran denken,
dass Fußgänger in der Sicht eingeschränkt sind, beispielsweise durch
Kapuzen oder Schirme.
Wenn alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Vorsicht
und Rücksicht walten lassen, so der DVR, dann funktioniert das
Miteinander auch im innerstädtischen Verkehr - damit das friedliche
und besinnliche Weihnachtsfest nicht von einem Unglück überschattet
wird.
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Sven Rademacher
Pressesprecher/Chefredakteur DVR-report
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
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