(ots) -
- Studie des Vodafone Instituts in Kooperation mit dem Netzwerk
"Women in Digital" zur Lage der Gründerinnen in der deutschen
Digitalwirtschaft
- Fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Gründerinnen sind
der Meinung, dass es weibliche Gründer immer noch schwerer haben
- Deutliche Mehrheit (62 Prozent) fühlt sich bei der Vergabe von
Krediten durch Investoren gegenüber Männern benachteiligt
- Helfen würden nach Meinung der Gründerinnen vor allem Zugänge zu
Tech-Netzwerken und Unterstützung bei der Selbstvermarktung
Gründerinnen in der Digitalwirtschaft hadern mit den
Rahmenbedingungen in Deutschland. Dies ist das Ergebnis der
wissenschaftlichen Studie "NEUE WELT und ALTE ROLLEN? Zur Situation
von Gründerinnen in der Digitalwirtschaft in Deutschland" des
Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation in Kooperation
mit dem Netzwerk "Women in Digital".
Frauen haben es nach Meinung der befragten Gründerinnen immer noch
deutlich schwerer bei der Unternehmensgründung als Männer. Rund zwei
Drittel (64 Prozent) teilen diese Ansicht. Fast die Hälfte der
Befragten (42 Prozent) fühlt sich als Gründerin oft nicht ernst
genommen.
Ausgehend von dem Befund, dass der Gründerinnen-Anteil in der
deutschen Digitalwirtschaft bei nur neun Prozent liegt, fragt die
Studie des Vodafone Instituts Gründerinnen nach den größten Hürden.
Über 86 Prozent von ihnen geben an, dass es eine besondere Hürde für
Frauen darstellt, sich auf die übliche Selbstdarstellung und
Übertreibung in der nach wie vor männer-dominierten Digitalbranche
einzulassen. Entscheidend ist zudem die gefühlte Benachteiligung
durch Investoren und Kreditgeber (62 Prozent) sowie das Fehlen von
Mentorinnen und weiblichen Vorbildern (58 Prozent).
Gründerinnen selbst glauben nicht, dass ihnen in erster Linie
IT-Kompetenzen fehlen. Sie geben an, dass vor allem Zugänge zu den
bislang oft männer-dominierten Tech-Netzwerken (über 95 Prozent)
helfen würden. Gründerinnen könnten dadurch Anregungen und
Unterstützung für die Unternehmensgründung erhalten. Des Weiteren
würde eine Bestärkung ihrer Person im Selbstmarketing (93 Prozent)
bei der Unternehmensgründung helfen. Dies ist vor allem vor dem
Hintergrund, dass rund 85 Prozent der Befragten fehlendes
Selbstbewusstsein als eine besondere Hürde ansehen, von größter
Bedeutung.
Für die Studie wurden 22 Gründerinnen und Experten interviewt
sowie 112 Gründerinnen per Online-Umfrage befragt.
Stimmen zur Studie:
Prof. Dr. Stephanie Birkner, Uni Oldenburg:
"Gründung an sich hat kein Geschlecht. Menschen schaffen mit Blick
auf sich und andere 'Gender-Schubladen' und diese prägen auch unsere
Vorstellungen vom unternehmerischen Denken und Handeln. Lange Zeit
passten in diese 'Schubladen' Frauen nur sehr unbequem rein - das
ändert sich erst langsam. Wie prekär die Lage in Deutschland noch
ist, zeigt die Studie des Vodafone Instituts. Neben strukturellen
Benachteiligungen sind es vor allem die sozialen Gefüge der
Start-up-Community, mit denen sich die Unternehmerinnen vielfach
nicht identifizieren können."
Tijen Onaran, Vorstand von "Women in Digital":
"Ein gesundes und starkes Netzwerk, Förderer und Mentoren sowie
Role Models sind das A und O für Gründerinnen. Für all das braucht es
weniger Betroffenheit, sondern mehr Empowerment."
Alice Steinbrück, Studien-Autorin, Head of Social Business,
Vodafone Institut:
"Das gängige Klischee, dass es keine Frauen mit Tech-Kompetenzen
gibt, ist veraltet. Um das vorhandene Potenzial zu wecken, muss sich
die Herangehensweise von Medien, Politik und Kapitalgebern ändern.
Zudem gilt es, die vorhandenen Potenziale zu wecken. Genau da setzt
das Unterstützungsprogramm F-LANE des Vodafone Instituts an."
Miriam Wohlfarth, Gründerin von RatePAY:
"Die Studie zeigt, dass es für weibliche Gründer noch einige
Stolpersteine gibt. Um Investoren und Kunden zu überzeugen, kann man
nur bei sich selbst beginnen: Nicht nur die Idee, sondern auch die
eigene Person verkaufen, Mut zur Lücke haben, eigene Netzwerke
gründen. So werden wir Vorbilder für die nächste Generation von
Gründerinnen."
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Über das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation
Das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation
beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale und mobile Technologien
politische, soziale und ökonomische Teilhabe erhöhen sowie den Zugang
zu Bildung eröffnen. Als Think and Do Tank fördert das Institut den
Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Hierzu
entwickelt es eigene Projekte, initiiert Forschungskooperationen,
publiziert Studien und praktische Handlungsempfehlungen. Auf
Veranstaltungen und in digitalen Medien bietet das Institut Raum für
öffentliche Debatten.
Ãœber "Women in Digital"
"Women in Digital" richtet sich an Frauen aus der Digitalbranche
und setzt sich zum Ziel, die Sichtbarkeit der Frauen zu erhöhen und
diese miteinander zu vernetzen. Gründerinnen und Entscheiderinnen aus
Unternehmen, Medien, Politik und Verbänden bietet "Women in Digital"
eine Plattform für Kooperationen, Projekte und Austausch.
Ãœber F-LANE
Das Vodafone Institut startete im Oktober 2016 mit F-LANE den
europaweit ersten Accelerator mit dem Schwerpunkt auf Start-ups von
oder für Frauen im Tech-Sektor. Ziel des Förderprogrammes ist es, die
Beteiligung von Frauen an der technologischen Entwicklung zu erhöhen.
F-LANE sucht dabei weltweit nach innovativen Tech-Start-ups mit
einem Fokus auf Frauen, die ein soziales Problem unternehmerisch
lösen. Die Geschäftsideen sollten idealerweise eine breite Wirkung
erzielen und die Situation von Mädchen und Frauen mithilfe von
Technologie verbessern. F-LANE ist eine Kooperation des Vodafone
Instituts mit dem Impact Hub Berlin und der Social Entrepreneurship
Akademie in München.
Weitere Informationen unter:
www.f-lane.com
www.facebook.com/flaneaccelerator/
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