Professor Horst Wildemann wird 75
(PresseBox) - Als ?Max Schmeling der Betriebswirtschaftslehre? bezeichnete ihn Wolfgang Reitzle bereits vor zehn Jahren: ?Ständig in Bewegung? und ?im richtigen Moment? präsent. Deutschlands Logistik-Papst Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Dr.-lng. E. h. Horst Wildemann, der am 4. Januar 2017 seinen 75. Geburtstag feiert, ging schon immer neue Wege ? und das systematisch. Als einer der Ersten studierte er in den Siebziger Jahren das japanische Produktionssystem und führte für damalige Zeiten ?exotische? Methoden der Prozesssteuerung wie Kanban in deutschen Firmen ein. Zahlreiche Konzerne vertrauen bis heute auf seine Fähigkeit, in kurzer Zeit Optimierungspotentiale zu realisieren.
Der Universitätsprofessor und Leiter des Forschungsinstituts ?Unternehmensführung, Logistik und Produktion? der Technischen Universität München verbindet Ingenieurslogik mit betriebswirtschaftlichem Denken. Als gelernter Werkzeugmacher, studierter Maschinenbauer (Dipl.-Ing.) und habilitierter Betriebswirtschaftler wurde Horst Wildemann bekannt für seine Forschung am Schnittpunkt von technologisch-betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Theorie und Praxis gehen bei ihm Hand in Hand. Bis heute ist er als Geschäftsführender Gesellschafter der Münchner Unternehmensberatung TCW GmbH & Co. KG mit über 60 Mitarbeitern für führende Konzerne tätig. Seine ?Produktklinik? analysiert systematisch Produkte und Prozesse. Der Transfer aus scheinbar völlig fremden Bereichen ist ein Schlüssel zum Erfolg. Daraus gewonnene Erkenntnisse bieten nicht nur Kosteneinsparungspotentiale. Oft fließen sie in optimierte Güter und Services, ja, lassen völlig neue, durch Patente geschützte Produkte entstehen.
Schon immer galt seine Liebe der Technik, speziell dem Automobil. Ob als jugendlicher Traktorfahrer in Mecklenburg und späterer Republikflüchtling oder später als Diplomingenieur des Maschinenbaus. In seiner Doppelrolle als Ingenieur und Betriebswirt gelangen ihm immer wieder überraschende Synergien und somit die Wertschöpfungskette der modernen Fabrik grundlegend neu zu denken.
Nach mehrjähriger praktischer Tätigkeit in der Automobilindustrie promovierte Horst Wildemann 1974 zum Dr. rer. pol. und lehrt seither an verschiedenen deutschen Hochschulen. 1980 habilitierte sich Horst Wildemann an der Universität Köln und wurde im selben Jahr als ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre an die TU München berufen.
Für seine grundlegenden Forschungsbeiträge, dokumentiert in 40 Büchern sowie über 700 Aufsätzen, und seine Tätigkeit als Herausgeber zweier Zeitschriften und rund 120 Büchern wurde der Jubilar mehrfach mit Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. 2001 folgte das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, 2006 der Bayerische Verdienstorden. Nach Auslandsaufenthalten im internationalen Management ist der Universitätslehrer für führende Industrieunternehmen als Berater, Aufsichtsrats- und Beiratsmitglied tätig.
Als Initiator und Veranstalter des Münchner Management Kolloquiums versammelt Horst Wildemann alljährlich Top-Manager der deutschen Wirtschaft. In diesem Jahr findet das Treffen zum 24. Mal statt. Das Thema am 14./15. März 2017 lautet: ?Neue Geschäftsfelder, Neue Geschäftsmodelle, Neue Technologien? und stellt damit die Frage: ?Müssen Unternehmen sich neu erfinden??