(ots) - Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember bietet
Reporter ohne Grenzen (ROG) verfolgten Journalisten für einen Tag
"digitales Exil". Dafür bittet die Organisation Social-Media-Nutzer,
auf ihren Accounts Artikel eines verfolgten Kollegen zu posten. Mit
der Kampagne macht ROG auf die weltweit zunehmenden Repressalien
gegen Journalisten aufmerksam.
Twitter- und Facebook-Nutzer ändern für einen Tag oder mehrere
Stunden ihr Profil- und Titelbild und posten zwei Artikel des
Journalisten, den sie unterstützen möchten. Zur Wahl stehen Artikel
des türkischen Journalisten Can Dündar, der bahrainischen
Journalistin Nazeeha Saeed und des simbabwischen Journalisten Ray
Mwareya. Auf der Webseite https://digitales-exil.org/ können
Internetnutzer die Beiträge herunterladen.
Gegen den ehemaligen Cumhuriyet-Chefredakteur Dündar läuft in
Istanbul ein Verfahren wegen angeblicher Unterstützung einer
terroristischen Organisation (http://t1p.de/xzai). Sein Fall steht
symbolisch für die Willkür, mit der die türkische Regierung gegen
kritische Journalisten vorgeht.
Saeed ist eine Journalistin aus Bahrain und arbeitet als
Korrespondentin für Radio Monte Carlo Doualiya and France24. Sie
berichtete unter anderem über die pro-demokratischen Proteste in
Bahrain. Wegen ihrer journalistischen Arbeit wurde sie 2011 zeitweise
inhaftiert und geschlagen. Im Juni 2016 erteilten ihr die
bahrainischen Behörden ein Ausreiseverbot. Saeed ist Gewinnerin des
Johann-Philipp-Palm-Preises für Meinungs- und Pressefreiheit
(http://t1p.de/lygh).
Mwareya ist freiberuflicher Journalist aus Simbabwe und arbeitet
für das Global South Development Magazine (http://t1p.de/pct2).
Mwareya verfasste unter anderem einen Artikel über die korrupten
Machenschaften der nationalen Politik in der Kaffeeindustrie, der
eine breite internationale Aufmerksamkeit erlangte. Daraufhin erhielt
er ernstzunehmende Drohungen und beschloss, kurzzeitig
unterzutauchen. Im Februar war er auf Einladung von Reporter ohne
Grenzen im Rahmen des Auszeit-Stipendiums für drei Monate in
Deutschland. Mwareya ist der erste Gewinner des UN Global Migration
Fair Reporting Prize.
Weitere Infos zur Kampagne finden Sie unter
https://digitales-exil.org/.
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer / Anne Renzenbrink
presse(at)reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de/presse
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29
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