PresseKat - Conterganopfer fordern Mitsprache in ihrer Stiftung - Geld ist nicht alles!

Conterganopfer fordern Mitsprache in ihrer Stiftung - Geld ist nicht alles!

ID: 1434881

(ots) - Die Vertreter der Conterganopfer sind
erbost. Seit Jahren fordern sie mehr Mitsprache in ihrer
Conterganstiftung. Anstatt dem aber nachzukommen, hat die große
Koalition ein Gesetzesvorhaben in den Bundestag eingebracht, welches
am 15.12.2016 verabschiedet werden soll, wonach die Geschädigten
nicht mehr, sondern weniger Rechte in der Conterganstiftung bekommen
sollen. Hierzu führt der gewählte Betroffenenvertreter der Opfer im
Stiftungsrat, Christian Stürmer, aus: "Dem Errichtungsgesetz der
Conterganstiftung lagen Vereinbarungen zwischen dem Staat, der Firma
Grünenthal, welche "Contergan" auf den Markt gebracht hat und den
Eltern der Geschädigten zugrunde. Danach wurden die für die
Conterganopfer vorgesehenen 100 Million DM der Firma Grünenthal in
die Stiftung eingezahlt. Mit dem Errichtungsgesetz der Stiftung
wurden sämtliche Ansprüche der Geschädigten gegen die Firma
Grünenthal, ihre Eigentümer und Angestellten zum Erlöschen gebracht."

Stürmer, auch Bundesvorsitzender des Contergannetzwerkes
Deutschland e.V., erläutert: "Die Stiftung wurde wegen der Mitschuld
des Staates als Schnittstelle zwischen dem Staat und den Geschädigten
etabliert und uns Geschädigten, bzw. seinerzeit unseren Eltern, ein
adäquates Mitspracherecht versprochen. Dem wurde man nie richtig
gerecht." Zwei Betroffenenvertreter sitzen im Stiftungsrat der
Conterganstiftung drei Ministerialvertretern gegenüber. Stürmer
weiter: "Wir sind dort wegen der Stimmverhältnisse hoffnungslos
unterlegen. Man macht dort mit uns, was man will. Wenn wir schon
nicht die Mehrheit, bzw. eine paritätische Besetzung in der Stiftung
bekommen, so verlangen wir jedenfalls Verhältnisse, dass wir eine
Chance haben, berechtigte Anliegen durchzubringen."

Sämtliche Betroffenenvertreter in der Stiftung haben daher in
einem gemeinsamen Schreiben von der Politik als ersten Schritt die




Hinzufügung von zwei neutralen Personen in den Stiftungsrat verlangt.
"Wir fordern, dass man den unseren Eltern gegebenen Versprechen
nunmehr endlich nachkommt", so Stürmer und ergänzt: "Wir wollen `auf
Augenhöhe` behandelt werden. Dazu sehen wir den Staat gerade
angesichts seiner Mitschuld verpflichtet - Geld ist nicht alles!"



Pressekontakt:
Christian Stürmer
Tel.:0711/3101676 und 01727935325
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Datum: 11.12.2016 - 10:29 Uhr
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