Kiel, 12. Dezember 2016:
Die Kieler Landesunterkunft am Standort Ravensberg/Nordmarksportfeld wird am 15. Dezember 2016 endgültig geschlossen. Rund 5.000 Asylsuchende wurden in den 15 Monaten des Bestehens auf dem Nordmarksportfeld betreut. Mit der Schließung der ehemaligen Erstaufnahmeeinrichtung geht die Stärkung der Integrationsarbeit des Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Kiel in die zweite Phase: Die für das Mitarbeiter-Team bis 2019 zur Verfügung gestellten Mittel werden genutzt, um die Integration von Flüchtlingen in Kiel weiterhin zu unterstützen und auszubauen.
(firmenpresse) - Eröffnet wurde das Containerdorf als Erstaufnahmeeinrichtung mit 600 verfügbaren Plätzen am Kopperpahler Teich in Kiel am 1. September 2015. „Während anfangs vor allem Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien, Kurdistan und Irak Zuflucht gesucht haben, sind es zum Ende in der Landesunterkunft vor allem Menschen aus Armenien, Afghanistan, Usbekistan und dem Iran gewesen“, so Ilka Hübner, Leiterin der Einrichtung am Nordmarksportfeld. „Das Engagement der direkten Nachbarn sowie die freiwillige Mitarbeit vieler Kieler war dabei eine große Hilfe. Und geholfen haben natürlich auch die vielen Sach- und Geldspenden aus der Bevölkerung.“
Immer besonders berührend für Ilka Hübner und ihr Team war die Ankunft neuer Asylsuchen:
„Wenn die Menschen nach einer langen Flucht bei uns ankommen, ist das ein einfach unbeschreiblicher Moment. Viele sind sehr erschöpft, doch die Freude und auch die Dankbarkeit ist meistens groß.“ Auch der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes trug dazu bei. Denn oft gelang es, Familien zusammenzuführen und Eltern mit ihren Kindern wieder zusammenzubringen.
Im Camp ging es weitestgehend friedlich zu. „Die Streitigkeiten, die bei Familien in Deutschland entstehen, entstehen auch hier im Camp – das ist klar,“, so Hübner, „aber wir konnten gute Beziehungsarbeit leisten.“
Die medizinische Versorgung wurde durch eine auf dem Gelände befindliche Arztpraxis sichergestellt. „Das war schon sehr schwierig, besonders wenn es um Menschen mit Behinderungen ging. Diese haben wir jedoch durch Spenden in Form von Rollstühlen gut versorgen können.“ Insgesamt haben 67 Menschen mit Behinderungen im Camp gewohnt.
Noch heute besuchen ehemalige Bewohner das Containerdorf und bedanken sich im Nachhinein für die Zeit und das Engagement der ersten Stunde. „Im Einzelfall unterstützen wir bei der Wohnungssuche und vermittelten die Personen an die jeweiligen Migrationsberatungsstellen. Wir unterstützten ebenfalls bei der Antragstellung zu Integrations- und Deutschkursen“, so Hübner.
Das Fazit nach über einem Jahr: Die Zusammenarbeit im Team soll bis mindestens 2019 fortgeführt werden – auch nach Schließung der Landesunterkunft. „Wir haben alle – auch die Polizei, die Ämter oder Schulen – ein gemeinsames Ziel: die Unterstützung der Flüchtlinge“, zieht Ilka Hübner Bilanz, „Es war eine in vielerlei Hinsicht sehr bereichernde Zeit.“ Jürgen Hoffmeister, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Kiel blickt unmittelbar vor der Schließung nach vorn: „Die Landesunterkunft ist ein erfolgreiches Beispiel für die Integrationsarbeit des DRK Kiel. Diese Arbeit wollen wir verstärkt von einem neuen Standort aus fortsetzen und so unseren Beitrag dazu leisten, dass sich Menschen mit Asyl in unsere Gesellschaft bestmöglich integrieren können.“ Für das Team des Nordmarksportfelds stehen bis 2019 Mittel zur Verfügung.
Zum DRK Kreisverband Kiel e. V.: Der Kreisverband Kiel folgt den Grundsätzen des Deutschen Roten Kreuzes, das Teil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist. Die Grundlage für das Handeln des Kreisverbandes Kiel bilden die Hilfe für Menschen aus der Region, die Leistungserbringung im Dienste der Kunden, die Förderung der ehrenamtlichen Arbeit und die Pflege einer vorbildlichen Verbandskultur. Der DRK Kreisverband Kiel ist einer von 15 DRK Kreisverbänden im Land. Das Einsatzgebiet erstreckt sich auf die Landeshauptstadt Kiel sowie die Gemeinden der angeschlossenen DRK Ortsvereine Schrevenborn und Dobersdorf.
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