(ots) -
Ob im Beruf oder im Privaten: Konflikte sollte man nicht schwelen
lassen, sondern offen und sachlich ansprechen, rät die
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW). Konstruktiv miteinander zu reden ist in solchen Situationen
gar nicht so einfach. Die BGW gibt fünf Tipps, wie es gelingt.
Tipp 1: Dem Gegenüber eine eigene Sichtweise zugestehen
Konflikte beruhen meist auf unterschiedlichen Interessen,
Vorstellungen oder Meinungen, die sich - scheinbar oder tatsächlich -
nicht miteinander vereinbaren lassen. "Es gibt hier in der Regel kein
objektives Richtig oder Falsch, sondern vielmehr verschiedene
Sichtweisen auf ein Thema", erklärt Sabine Gregersen, Psychologin bei
der BGW. "Dementsprechend geht es im Konfliktgespräch nicht ums
Rechthaben, sondern ums gemeinsame Weiterkommen. Sich das
klarzumachen, ist der erste Schritt zu einer Lösung."
Tipp 2: Aktiv zuhören
In einem Konfliktgespräch kommt es zunächst darauf an, die
Position des Gegenübers in Ruhe anzuhören und zu verstehen zu
versuchen. Das schafft Vertrauen und hilft beim Finden eines
gemeinsamen Weges. Kern eines solchen aktiven Zuhörens ist, das
Gehörte mit eigenen Worten zu wiederholen: "Ich habe verstanden,
dass..." So lassen sich Missverständnisse vermeiden. "Hilfreich ist
auch Blickkontakt", fügt Gregersen hinzu. "Die gerade sprechende
Person anzusehen, unterstreicht das aufmerksame Zuhören."
Tipp 3: Killerphrasen vermeiden
Gift für ein Konfliktgespräch sind sogenannte Killerphrasen wie
etwa Verallgemeinerungen oder Schuldzuweisungen, Du-Botschaften und
Recht haben wollen. Sätze wie: "Das machst Du immer so, das ist echt
typisch für Dich!" oder "Da irrst Du Dich!" helfen nicht weiter.
Ebenso Totschlagargumente wie: "Das kann man nicht ändern, das haben
wir schon immer so gemacht." Auf Ironie und Sarkasmus verzichtet man
ebenfalls besser.
Tipp 4: Ich-Botschaften senden
Stattdessen kommt es gerade in Konfliktgesprächen darauf an, die
eigenen Interessen, Vorstellungen, Meinungen und Gefühle in der
Ich-Form zu schildern, ohne dem Gegenüber dabei Vorwürfe zu machen
oder versteckte Du-Botschaften zu senden. "Das ist gar nicht so
einfach", erklärt Gregersen, "aber man kann es üben." Der Satz "Ich
finde, dass Du unzuverlässig bist", ist zum Beispiel noch keine
Ich-Botschaft. Besser wäre etwa: "Es stört mich, wenn Vereinbarungen
nicht umgesetzt werden. Ich wünsche mir, dass wir hier gemeinsam
Verbesserungen erreichen."
Tipp 5: Miteinander statt übereinander sprechen
Oft wird bei Meinungsverschiedenheiten hinter dem Rücken negativ
über Dritte gesprochen. Darunter leidet nicht nur die betreffende
Person, sondern auch das vertrauensvolle Miteinander in der gesamten
Gruppe. Gregersen rät, sich grundsätzlich nicht an Klatsch und
Tratsch über andere zu beteiligen. "Wenn man mitbekommt, dass da ein
Konflikt schwelt, plädiert man am besten dafür, dass die Betroffenen
miteinander statt übereinander sprechen", empfiehlt die Psychologin.
"Und selbst beim solchen Anregen eines Konfliktgesprächs können
aktives Zuhören und Ich-Botschaften hilfreich sein."
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Ãœber die BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für knapp 8 Millionen Versicherte in rund
630.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
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