(ots) -
Indonesien: Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und der WWF
freuen sich über Nachwuchs bei seltenen Orang-Utans im gemeinsamen
Projektgebiet.
Wie kaum eine andere Art stehen Orang-Utans symbolisch für die
Zerstörung der Natur in Südostasien. In nur zwei Jahrzehnten haben
die rothaarigen Menschenaffen über die Hälfte ihres Lebensraumes
verloren. Umso mehr freuen sich die Naturschützer von ZGF und WWF
über die Geburt eines Orang-Utan-Mädchens in ihrem Projektgebiet am
Rande des Nationalparks Bukit Tigapuluh in Indonesien. Der WWF konnte
2015 die Managementrechte an einer 39.000 Hektar großen
Forstkonzession auf der Insel Sumatra erwerben und das Gebiet so vor
der Abholzung bewahren. Die ZGF kümmert sich vor Ort um die Wildtiere
und die Auswilderung ehemals gefangener Orang-Utans.
"Die Geburt ist ein Hoffnungsschimmer für die Orangs", sagt Carola
Wehr, Indonesien-Referentin beim WWF Deutschland. "Dieser Erfolg
zeigt, dass der Niedergang der Menschenaffen kein unabwendbares
Schicksal ist. Wir müssen die Anstrengungen zum Erhalt des
Regenwaldes weiter verstärken. Dieser Wald ist Erbe der gesamten
Menschheit und darf nicht für kurzfristigen Profit verscherbelt
werden."
"In den letzten 15 Jahren hat die ZGF in Bukit Tigapuluh mehr als
168 Orang-Utans ausgewildert. Jetzt ist die Population auf einem
Niveau angekommen, wo sie ein natürliches Wachstum erlebt. Und sie
ist auf einem guten Weg", sagt Dr. Antje Müllner von der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt (ZGF).
Neben der Wiederansiedlung der Menschenaffen wollen ZGF und WWF
den teilweise zerstörten Wald wieder aufforsten. Indonesien gehört zu
den Ländern mit den größten Waldverlusten weltweit, worunter die
Orang-Utans massiv leiden. Hangelten sich vor rund hundert Jahren
noch etwa 100.000 der Menschenaffen durch die Wälder Sumatras, sind
es heute nur noch rund 14.000 Individuen. Besonders die Zerstörung
ihres Lebensraumes für die Holz- und Papierproduktion oder den Anbau
von Palmöl macht ihnen zu schaffen. Der Sumatra-Orang-Utan gilt als
vom Aussterben bedroht. Mehr als 80 Prozent seiner verbliebenen
Lebensräume befinden sich in Regionen mit Holzkonzessionen, werden
zum Teil in Plantagen umgewandelt oder durch illegalen Holzeinschlag
bedroht.
Den Aufbau der Naturschutzkonzession finanziert das
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(BMUB) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) über
die KfW Entwicklungsbank mit knapp 3,6 Millionen Euro.
Pressekontakt:
Dagmar Andres-Brümmer, Pressestelle ZGF, Tel.: 069 - 94 34 46 11,
andres-bruemmer(at)zgf.de
Immo Fischer, Pressestelle WWF, Tel.: 030-311 777 427,
immo.fischer(at)wwf.de
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