(ots) -
- Umfrage unter 100 Personalexperten aus der deutschen Wirtschaft
- 84 Prozent tendieren zu Gehaltsverzicht zugunsten von mehr Freizeit
- Generation Y hat neues Verständnis von Work-Life-Balance
- "Feierabend" ist ersetzt durch dauernde Erreichbarkeit
- Digital Natives rebellieren gegen berufliches E-Mail-Verbot am
Abend
Ein zwischen Arbeit und Freizeit ausgeglichenes Leben ist vielen
Beschäftigten heutzutage wichtiger, als ein möglichst hohes
Einkommen. Dies stellt eine der Schlüsselerkenntnisse des aktuellen
Reports "New Work" der BWA Akademie ("Consulting, Coaching, Careers")
dar. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 100 Personalexperten
aus der deutschen Wirtschaft. Demnach nehmen 41 Prozent der
Mitarbeiter Einbußen beim Gehalt in Kauf, wenn dafür die
Work-Life-Balance stimmt. Weitere 43 Prozent würden einen
Gehaltsverzicht zumindest in Erwägung ziehen, wenn ihnen das
Work-Life-Angebot des Arbeitgebers attraktiv genug erscheint.
Lediglich 17 Prozent ist das Geld auf jeden Fall wichtiger, als die
Freizeit.
"Die Personalverantwortlichen in den Unternehmen sollten zunehmend
berücksichtigen, dass für einen Großteil der Beschäftigten eine nur
am Gehalt oder am Machteinfluss in der Firma entlang geplante
Karriere immer weniger attraktiv ist", erklärt BWA-Geschäftsführer
Harald Müller. Er erläutert: "Viele Firmen haben noch das Bild der
Baby-Boomer vor Augen, für die es vor allem um den Balanceakt
zwischen Beruf und Familie geht. Für die Generation X steht der
Ausgleich zwischen Erwerbstätigkeit, Kindererziehung und Freizeit im
Sinne abwechselnder Phasen im Vordergrund. Die Generation Y hat
hingegen ein völlig anderes Verständnis von Work-Life-Balance. Sie
legt weniger Wert auf die strikte Trennung von Erwerbstätigkeit und
Berufsleben, sondern zielt vor allem darauf, die eigene Zeit sinnvoll
und nützlich zu verwenden. Es geht mithin weniger darum, den
Beschäftigten mehr Freizeit einzuräumen, sondern vor allem darum,
ihnen mehr Sinnhaftigkeit in ihrem Berufsleben zu geben."
Feierabend ist abgeschafft
So kommen zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten in der
BWA-Studie zu der Erkenntnis, dass es heutzutage gar keinen
"Feierabend" mehr gibt im herkömmlichen Sinne, weil man immer und
jederzeit für den Arbeitgeber, aber auch für Kollegen und oft auch
Kunden erreichbar ist. Laut Umfrage schaltet nicht einmal ein Zehntel
nach getaner Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes ab.
"Verbote, dass etwa Vorgesetzte ihren Mitarbeitern nach fünf Uhr
keine E-Mails schicken dürfen, sind jedoch wenig hilfreich. Sie
werden bestenfalls noch von der Generation X begrüßt, wirken aber auf
die Generation Y abschreckend", warnt BWA-Chef Harald Müller vor
rückwärtsgewandten Lösungen. Laut BWA-Report "New Work" sind 44
Prozent der festen Überzeugung, dass sich das "Phänomen Burnout"
aufgrund von ständiger Erreichbarkeit in einigen Jahren schlichtweg
erledigt haben wird, weil es die Digital Natives gewohnt sind, immer
und überall erreichbar zu sein. Weitere 25 Prozent sehen zumindest
einen Rückgang der durch Erreichbarkeit verursachten Burnouts voraus.
Immerhin ein knappes Drittel (31 Prozent) hält dies für
"Wunschdenken" und geht eher von einer steigenden Burnout-Rate aus.
"Für Digital Natives ist es weniger eine Frage, ob ihnen ihr Chef
zu später Stunde noch schreibt, sondern was er ihnen schreibt", sagt
BWA-Geschäftsführer Harald Müller. Er erklärt: "Die Generation Y
findet es eher befremdlich, wenn ihnen eine Nachricht stundenlang
vorenthalten wird, weil es einfach ihrem Lebensstil entspricht, sich
jederzeit auf digitalen Medien auszudrücken. Diese Einstellung
schützt aber natürlich nicht vor Burnout durch zu viel Stress."
Burnout-Prophylaxe bleibt wichtig
Laut BWA-Chef Harald Müller gehört die Burnout-Prophylaxe "zu den
wichtigsten Maßnahmen, die externe Berater für das betriebliche
Gesundheitsmanagement in Unternehmen anbieten". Dazu zählen in erster
Linie Stressmanagement-Seminare, Potenzialanalyseverfahren und
Strategieplanung. Nach Angaben von BWA können sich Mitarbeiter durch
präventives Einzelcoaching oder Workshops rechtzeitig mit
Stress-Situationen auseinandersetzen, eigene Werte ermitteln und
hilfreiche Strategien, Methoden und Ziele erarbeiten. So lernen die
Teilnehmer von Stressmanagement-Seminaren beispielsweise
motivierenden Stress zu identifizieren und das eigene Stressverhalten
effektiv zu managen. Potenzialanalyseverfahren helfen darüber hinaus
dabei, versteckte soziale Kompetenzen aufzudecken und den eigenen
Verhaltensstil zu analysieren. "Ein wichtiges Instrument ist auch die
Strategieplanung", erläutert Harald Müller. "Diese ermöglicht dem
Einzelnen, sich des eigenen Wertesystems bewusst zu werden, eigene
Einstellungen zu reflektieren und positive Einstellungen zu
entwickeln." Dadurch lassen sich psycho-soziale Stressfaktoren
frühzeitig erkennen und vermeiden.
Experten sehen im Burnout-Syndrom eine der schwerwiegendsten
Folgen von chronischem Stress - gleichgültig, ob es sich dabei um die
Generation X oder Y handelt. Aus einer Studie der BWA Akademie geht
hervor, dass beinahe 90 Prozent der Firmen in Deutschland vermehrt
psychisch bedingte Krankheitsstände in ihren Betrieben zu verzeichnen
haben.
Die BWA Akademie ("Consulting, Coaching, Careers") ist seit über
15 Jahren unter der Führung von Geschäftsführer Harald Müller als
Spezialist für Personalentwicklung, Outplacement, Personalberatung
und Training sowie für Arbeitsmarktprogramme wie
Beschäftigtentransfer erfolgreich. Die BWA versteht sich als
neutraler Vermittler zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zum
Vorteil der Arbeitnehmer. Mit Hilfe der BWA haben mehr als
zehntausend Arbeitnehmer eine neue berufliche Zukunft gefunden. Das
Spektrum reicht von der Begleitung von Change Management-Prozessen
über Vermittlung und Coaching von Führungskräften bis hin zur
Unterstützung bei der Gründung eines eigenen Unternehmens.
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