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Mobbing: Von Papst Greogor VII und Heinrich IV, bis José Mourinho und Bastian Schweinsteiger - Die Digitalisierung schafft neue Feindbilder und zementiert alte Machtmuster (FOTO)

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(ots) -
Das Netz vergisst nie, heißt es. Und so scheint "Mobbing" im
Zeitalter digitaler Interaktion ein ganz neues, globales Phänomen,
dem Prominente, Personen des öffentlichen Lebens und auch ganz
normale Menschen Schüler, Studenten, Lehrer anheimfallen und sich
unversehens in der Opferrolle medialer Unterstellungen und
Verdächtigungen wiederfinden. Machtkonflikte sei es zwischen
Herrschern und Untertanen oder Mitarbeitern und Bossen - sie scheinen
ein Stück weit zum Wesen des Menschen selbst zu gehören. Und damit
Mobbing als Muster auch. Das wohl berühmteste Beispiel aus dem
Hochmittelalter ist der Investiturstreit, der Konflikt um Macht
zwischen Königtum und Reformpapsttum. Die moderne Variante, das
Cybermobbing, das Mobbing im Internet, ist weltweit 24/7 Stunden
möglich und bedeutet für die Betroffenen Angriffe schier aus dem Off.
Ungeheuer wirksam, feige, weil der Täter dem Opfer nicht in die Augen
schauen muss und hocheffizient, was Beschädigung der persönlichen
Integrität und Reputation anbelangt. Juristisch ist dem Problem
schwer nach zukommen. Im Internet Ansprüche der Mobbingopfer
gegenüber den Tätern durchsetzen ist - sofern man ihrer überhaupt
habhaft wird - schwierig. Cybertäter operieren oft über Ländergrenzen
hinweg und sind schwer zu fassen. Eine fremde Sprache und eine fremde
Rechtsordnung lassen die juristischen Erfolgsaussichten weiter
ungewiss werden. Für ein solches Vorgehen bedarf es eines langen
Atems - finanziell und mental. Zudem ist aus juristischer Sicht
"Mobbing" kein anerkannter Begriff im deutschen Recht.

Könige, Promis und Unternehmer - Mobbing hat viele Facetten

Bettina Wulff, Ehefrau des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff,
sah sich Escort-Gerüchten ausgesetzt. Erst nach dem Rücktritt ihres
Mannes konnte sie sich juristisch mit Erfolg gegen die Angriffe im




Netz wehren. Jüngstes Beispiel: Manchester United Trainer José
Mourinho verbannte Weltfußballstar Bastian Schweinsteiger vom
Fußballplatz auf die Tribüne. Die Machtverhältnisse und brutalen
Gehorsamkeitsstrukturen im globalen Profifußball wurden so entlarvt.
Ein Nährboden für Mobbing. Auch neue, disruptive Geschäftsmodelle
werden im Netz gerne als unseriös diskreditiert und die dazugehörige
Unternehmerpersönlichkeit zum Feindbild stilisiert. Ein Beispiel
dafür ist der oberbayerische Unternehmer mit türkischen Wurzeln,
Cengiz Ehliz und sein globales Projekt "wee". Der ausgewiesene
"Vertriebsguru" entwickelt seit 2010 ein innovatives, bereits in 19
Ländern weltweit verfügbares Cashbacksystem, bei dem die Community
der angeschlossenen Handelspartner und deren Kunden stetig wächst.
Seitdem sieht sich Cengiz Ehliz zunehmend Anfeindungen,
Betrugsvorwürfen und Verdächtigungen im Netz ausgesetzt. Die Gegner
verfügen über ein Stück Insider-Wissen, sie agieren verdeckt aus der
sicheren Deckung des virtuellen Netzes. Mit durchdachter Strategie -
unter Anleitung von Profis. Im Zentrum des Gerüchte-Orkans steht ein
Server in den USA, der einen Blog hostet, über den die abstrusen
Geschichten eingespeist werden, die den Unternehmer lächerlich und
unseriös aussehen lassen sollen. Dann viralisieren die Storys über
unterschiedlichste Kanäle. Juristisch ist da in Deutschland wenig zu
machen. Und da strafrechtlich in den USA auch nichts zu machen ist,
sehen Suchmaschinen-Unternehmen keinen Handlungsbedarf, schließlich
ist Meinungsfreiheit ein demokratisches Grundrecht. Demokratie und
Freiheit verteidigen - die Helden der vordigitalen Zeit haben es uns
vorgemacht. Der indische Rechtsanwalt und Publizist Mahatma Gandhi
zum Beispiel steht für den Sieg der Transformation und des gelebten
Wandels. Seine "Kampagne" gegen das in Salzmonopol der britischen
Kolonialherren, die als Salzmarsch von 1930 in die Geschichte
einging, gilt als Paradebeispiel für zivilen Ungehorsam und führte
letztendlich zur Unabhängigkeit Indiens. Neue Ideen in Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft, andersartige Lebensweisen oder Menschen,
die sich einfach anders verhalten als die Masse, künden von
Veränderung. Die Geschichte zeigt, das war schon immer so. Und auch
Mobbing ist kein neues Phänomen. Letztlich aber hat sich immer der
Wandel durchgesetzt.



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