(ots) - Anschlagspläne eines Zwölfjährigen beunruhigen
Sicherheitsbehörden
GdP-Chef Malchow: Rekrutierung von Kindern durch IS erschreckend,
aber nicht überraschend
Osnabrück. Die Anschlagspläne eines Zwölfjährigen in Ludwigshafen
zeigen nach Auffassung des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei
(GdP), Oliver Malchow, eine neue Dimension der Skrupellosigkeit des
Islamischen Staates. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstag) sagte Malchow: "Dass die Terrormiliz IS Kinder
rekrutiert, ist erschreckend, aber nicht überraschend. Dem IS ist es
völlig egal, wen er in den Tod schickt. Seiner Propagandamaschine
dürften weniger ältere, lebenserfahrene Menschen auf den Leim gehen,
sondern insbesondere junge Orientierungssuchende." Malchow fügte
hinzu: "Es geht nicht nur um Männer, sondern auch um Kinder und
Jugendliche, die für diese Propaganda besonders empfänglich sind."
Für die Fahnder stelle sich das Problem, junge radikalisierte
Täter zu erkennen. Der Gewerkschaftschef sagte: "Bei solch einem
Jungen ist das ganz schwierig: Der sitzt in seinem Kinderzimmer vor
dem Rechner und hat Kontakt mit den Islamlisten." Deshalb müsse die
Suche nach potenziellen Tätern im Internet intensiviert werden. Der
GdP-Vorsitzende wies darauf hin, dass auch Kinder bei entsprechender
Gefährlichkeit in geschlossenen Jugendeinrichtungen untergebracht und
damit aus dem Verkehr gezogen werden können.
Nach Ansicht des Gewerkschaftschefs ist die Gefährdungslage in
Deutschland weiter "konkret und hoch". Malchow betonte: "Wir wissen
spätestens seit den Anschlägen in Frankreich, dass auch Deutschland
im Fadenkreuz der Terroristen ist. Der jüngste Fall ist ein weiterer
Beleg dafür." Bisher hätten die deutschen Sicherheitsbehörden
aufgrund eines hohen Fahndungs- und Verfolgungsdrucks größere
Anschläge verhindern können.
In Ludwigshafen soll ein zwölfjähriger Junge versucht haben, einen
Bombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt zu verüben.
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