(ots) - Recherchen des WDR-Magazins Westpol (heute, 19.30
Uhr, WDR Fernsehen) zeigen, dass die Giftmülldeponie Dhünaue bei den
Planungen zum Neubau der Leverkusener Brücke nur unzureichend
berücksichtigt wurde. Das Tückische: ein 13 Hektar großer Teil der
Altdeponie liegt unter der aktiven Sondermülldeponie Bürrig. Das
belegen Unterlagen, die Westpol vorliegen. Untersucht wurde diese
Fläche für den Autobahnausbau aber nicht.
Straßen NRW erklärt auf Westpol-Nachfrage dazu, der Grenzbereich
der Altablagerung Dhünnaue und der Deponie Bürrig sei bekannt. Aber:
"Er ist nicht von den geplanten Ausbauarbeiten des Autobahnkreuzes
Leverkusen-West und damit von den Arbeiten für die neue Rheinbrücke
betroffen und findet daher in den Antragsunterlagen zur
Planfeststellung sowie den zu Grunde liegenden Untersuchungsberichten
keine Erwähnung."
Umweltexperten sehen das anders: Im Extremfall könne die
Sondermülldeponie Bürrig den darunter liegenden 13 Hektar großen Teil
der Altdeponie auseinandergedrückt haben. Das bedeutet, dieses
hochgiftige Erdreich könnte sich längst in der zu bebauenden Fläche
befinden.
Der Umweltexperte Harald Friedrich sagt Westpol: "Man hätte eine
Gefährdungsabschätzung machen müssen. So, wie das jeder Mitarbeiter
in der Bezirksregierung der für Altlasten zuständig ist,
normalerweise tut. Das ist hier nicht erfolgt."
Der Bauingenieur und Sachverständige Helmut Hesse hat im Auftrag
von Bürgerinitiativen ein Gutachten zum Neubau der Leverkusener
Brücke erstellt. Er kennt das Gelände und sagt: "Es ist
unverantwortlich. Es ist nicht durchdacht. Was dort vorgesehen ist,
ist mit ganz groben Fehlern behaftet."
Die beiden Experten rechnen für den Autobahn- und Brückenneubau
deshalb mit erheblichen Mehrkosten im dreistelligen Millionenbereich.
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