(ots) - Der Deutsche Rat für Public Relations
(DRPR) hat auf seiner jüngsten Sitzung am 2. Dezember den Einsatz von
meinungsmanipulierenden Social Bots für "unvereinbar mit den
Grundsätzen verantwortungsbewusster Öffentlichkeitsarbeit" erklärt.
"Der Einsatz von Social Bots unterläuft das Prinzip, dass hinter
jeder öffentlich vorgetragenen Meinung ein Mensch stehen muss",
erklärt Professor Günter Bentele, Vorsitzender des Deutschen Rats für
Public Relations. "Social Bots, oder Meinungsbots verschleiern auch
ihre tatsächlichen Absender. Beides sind Manipulationsversuche und
massive Verstöße gegen grundsätzliche Prinzipien der
Öffentlichkeitsarbeit", so Bentele.
In einem Diskussionspapier (vgl. http://ots.de/9fbn0) äußert sich
der DRPR ausführlich zur Abgrenzung des Phänomens, da automatisierte
Verfahren an verschiedenen Stellen moderner Öffentlichkeitsarbeit zum
Einsatz kommen können, ohne dass dies ein Verstoß gegen die Kodizes
der Kommunikationsbranche darstellen muss. Die Kritik bezieht sich
auf "Meinungsbots". Damit sind Skripte oder Computerprogramme
gemeint, die unter falschen oder erfundenen Identitäten in sozialen
Netzwerken wie Twitter oder Facebook den Eindruck erwecken, sehr
viele Menschen würden eine bestimmte Meinung vertreten, was aber
tatsächlich nicht der Fall ist. Für unbedenklich hält der DRPR
hingegen Skripte, wie sie z.B. im Kundenservice für standardisierte
Anfrage- oder Beratungsprozesse eingesetzt werden.
Der DRPR fordert insbesondere die politischen Parteien sowie in
der politischen Kommunikation tätige Organisationen auf, keine
"Social Bots" einzusetzen.
ERKLÄRUNG
Erklärung zum Selbstverständnis und zur Arbeitsweise des DRPR
Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) ist das Organ der
freiwilligen Selbstkontrolle für das Berufsfeld Public Relations. Der
Rat wird rechtlich und ideell von der Deutschen Public Relations
Gesellschaft (DPRG) e.V., dem Bundesverband deutscher Pressesprecher
(BdP) e.V., der Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) und
der Deutschen Gesellschaft für Politikberatung e.V. (de'ge'pol) im
Trägerverein des Deutschen Rates für Public Relations e.V. getragen.
Ratsmitglieder sind Branchenexperten aus Unternehmen, Verbänden,
Agenturen und anderen Organisationen. Die Arbeit des Rats basiert auf
dem Deutschen Kommunikationskodex und anderen, aktuellen Kodizes. Der
DRPR handelt in Verantwortung gegenüber dem gesamten Berufsfeld. Die
Ratsmitglieder arbeiten unabhängig und sind nur sich selbst und ihrem
Gewissen verpflichtet.
Die primäre Aufgabe des DRPR ist es, Missstände und Fehlverhalten
bei der Kommunikation mit Öffentlichkeiten zu benennen und
gegebenenfalls zu rügen. Der DRPR bearbeitet dabei alle Fälle, die in
Form von Beschwerden an ihn herangetragen werden oder die er (z.B.
aufgrund von Medienberichterstattung) in Eigeninitiative an sich
zieht. Der Rat behält sich vor, Fehlentwicklungen in der Branche
aktiv anzusprechen und sich ggf. mit öffentlichen Stellungnahmen in
die Diskussion einzumischen.
Hat der Rat einen Fall zur Bearbeitung angenommen, wird immer der
aktuelle Sachstand zum Thema nach der jeweiligen Quellenlage
recherchiert. Alle daran beteiligten Organisationen oder
Einzelpersonen werden um Stellungnahmen zu den Beschwerden gebeten.
In Einzelfällen und bei besonders komplexen Themen erfolgt eine
mündliche Anhörung im Rat. Im Anschluss daran bildet sich der Rat
eine Meinung und entscheidet mehrheitlich. Wenn eine Rüge oder eine
Mahnung ausgesprochen wird, so geschieht dies als wohlbegründete
Meinungsäußerung und darf nicht mit dem Urteil eines Gerichtes
verwechselt werden.
Pressekontakt:
Geschäftsstelle des
Deutschen Rates
für Public Relations
c/o Prof. Dr. Günter Bentele
Institut für KMW
Universität Leipzig
Postfach 100920
04009 Leipzig
Tel. 0341-9735 751
Fax 0341-9735 749
E-Mail: info(at)drpr-online.de
www.drpr-online.de
getragen von
DPRG GPRA BDP de'ge'pol
Trägerverein des
Deutschen Rates für
Public Relations e.V.
Oberwallstraße 24
10117 Berlin
Vorsitzender: Dr. Jörg Schillinger
Stellv.: Prof. Dr. Alexander Güttler
Vereinsregister Berlin
VR 31817 B
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