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taz: taz-Kommentar von Ulrike Herrmannüber die Verstaatlichung der ukrainischen "PrivatBank"

ID: 1438041

(ots) - Die Korruption ist ein schillerndes Phänomen:
Bestechung, Steuerbetrug, Nepotismus oder auch schlichter Diebstahl
können darunter fallen. Aber besonders lukrativ wird Korruption, wenn
Banken involviert sind. Die Ukraine liefert das jüngste Beispiel, wie
man Milliardär wird, indem man sich an die Quelle der Geldschöpfung
setzt.

In der Ukraine wurde jetzt die größte Bank des Landes
verstaatlicht, weil in der Bilanz dieser "PrivatBank" ein riesiges
Loch von 5,65 Milliarden Dollar klaffte. Dieses Geld ist jedoch nicht
einfach verschwunden, sondern zirkulierte in einem raffinierten
Kreisverkehr. Der wichtigste Aktionär der PrivatBank war nämlich der
Oligarch Igor Kolomojskyi, der sein weit verzweigtes Imperium dadurch
finanzierte, dass er sich Kredite von der PrivatBank beschaffte.
Sonst hatte die Bank kaum Kunden: 97 Prozent aller Darlehen gingen an
Firmen, die den Aktionären der PrivatBank gehörten - also Kolomojskyi
und seinen Kumpanen.

Dieser Trick ist keineswegs nur auf die Ukraine beschränkt,
sondern weltweit beliebt: Auch in Griechenland war zu beobachten,
dass Banken, Medien und Großunternehmen in einem dichten und
lukrativen Geflecht zusammenhingen.

Banken sind so anfällig für Korruption, weil sie ein einzigartiges
Privileg besitzen: Sie können Geld "aus dem Nichts" produzieren.
Viele Laien stellen sich vor, dass die Banken erst Spargelder
einsammeln müssen, bevor sie Kredite vergeben können. Doch
tatsächlich buchen die Banken den Kredit einfach auf das Girokonto
ihres Kunden. Fertig. Die Ersparnisse entstehen erst hinterher. Man
kann also schnell zum Milliardär werden, wenn man eine Bank besitzt
und die Geldschöpfung kontrolliert.

Oft platzt diese Geldblase irgendwann. Aber die Zeche zahlt dann
nicht mehr der Milliardär - sondern der Steuerzahler. Das war in




Griechenland so und wiederholt sich nun in der Ukraine.



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Datum: 19.12.2016 - 18:00 Uhr
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