(ots) - CDU-Außenexperte Elmar Brok: Russland muss zu
humanitärer Hilfe in Syrien gezwungen werden
Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament:
Verantwortung liegt in Moskau
Osnabrück. Russland muss im Syrien-Konflikt nach Ansicht des
einflussreichen CDU-Europa-Abgeordneten Elmar Brok zu verstärkter
humanitärer Hilfe gezwungen werden. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) forderte der Vorsitzende des
Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament: "Die Weltöffentlichkeit muss
wissen, dass Russland in erheblichen Umfang für die Katastrophe
verantwortlich ist." Deshalb müssten die UN und die EU den Druck auf
Russland erhöhen, die Evakuierung und Versorgung von Zivilisten zu
übernehmen. Brok kritisierte: "Russland scheint sich nur für
militärische Fortschritte zu interessieren. Moskau muss aber zum
Völkerrecht zurückkehren und mehr Gelder für humanitäre Hilfe geben."
Die EU zahle derzeit 60 Prozent der Katastrophenhilfe für
Zivilisten, dies sei überproportional viel. Brok forderte: "Russland,
aber auch der Iran und Saudi-Arabien müssen sich stärker beteiligen."
Am Dienstag treffen sich die Außenminister des Irans, Russlands und
der Türkei wegen der prekären Lage in der syrischen Stadt Aleppo in
Moskau zu Gesprächen über Syrien. Wegen einer monatelangen Blockade
ist die humanitäre Lage in Ost-Aleppo nach Angaben von
Hilfsorganisationen katastrophal.
Brok kritisierte auch die jahrelange Verweigerungshaltung Moskaus
im Rahmen der Vereinten Nationen: "Russland zeigt ein besonderes Maß
an Hartherzigkeit. Da wird immer noch getrickst, da wird gegen alle
vernünftigen UN-Entscheidungen ein Veto eingelegt. Das ist schwer
verständlich."
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