(ots) -
Der offizielle Startschuss für die Unterschriftenaktion, die die
Apothekerschaft als Reaktion auf das Urteil des Europäischen
Gerichtshofes zur Arzneimittelpreisbindung initiiert hat, ist
gefallen. Seit heute rufen Apotheker bundesweit ihre Patienten auf,
für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung durch Präsenzapotheken
zu unterschreiben. Die Aktion soll bis zum 1. März 2017 laufen.
"Wir wollen ein starkes Signal an die Politik senden und zeigen,
dass der Wunsch nach dem Erhalt unserer guten Versorgungsstruktur in
der Bevölkerung groß ist. Ich bitte alle Apothekenkunden und
Patienten, für die Zukunft der Arzneimittelversorgung in Deutschland
zu unterschreiben", sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA -
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Schmidt forderte alle Apothekenteams auf, sich an der Maßnahme zu
beteiligen: "Es ist wichtig, dass die Kolleginnen und Kollegen mit
den ihren Patienten ins Gespräch kommen. Es ist wichtig, dass sie die
Konsequenzen des EuGH-Urteils vom 19. Oktober erklären. Und es ist
wichtig zu erläutern, warum wir ein Gesetz brauchen, das den
Versandhandel wie in den meisten anderen europäischen Ländern auf
nicht verschreibungspflichtige Medikamente begrenzt."
Schmidt betonte in diesem Zusammenhang, dass die Apothekerschaft
hinter der europäischen Idee und dem EU-Binnenmarkt stehe. Kritik übe
man aber an der konkreten Fehlentwicklung, dass europäische
Institutionen an Punkten in das deutsche Gesundheitswesen eingreifen,
deren Ausgestaltung auch nach dem Willen der Europäischen Verträge
eigentlich Bundestag und Bundesregierung vorbehalten sei. "Das
EuGH-Urteil bringt die Präsenzapotheken in Deutschland in eine
wettbewerbsmäßige Schieflage. Der Gesetzgeber in Deutschland hat
diese Schieflage nicht verursacht, aber er hat es in der Hand, sie zu
beseitigen."
Weitere Informationen unter www.abda.de und
www.wir-sind-ihre-Apotheken.de
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