(ots) -
Die Arbeitsunfälle in Deutschland nehmen stetig ab. Mit insgesamt
rund 945.000 Unfällen stabilisierte sich die Zahl der Arbeitsunfälle
auch 2015 unterhalb der Millionengrenze. Dabei kommen auf 1.000
Vollarbeiter rund 23 Unfälle. Durch Arbeitsunfähigkeit fielen nach
Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
(BAuA) im vergangenen Jahr 587 Millionen Erwerbstage aus. Dies führte
zu einem Produktionsausfall anhand der Lohnkosten von 64 Milliarden
Euro. Durch Verlust an Arbeitsproduktivität gingen der deutschen
Volkswirtschaft damit rund 113 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung
verloren.
Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der statistische Bericht
"Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" (SuGA), den die BAuA
jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
(BMAS) erstellt. Als klassische Indikatoren für die Güte von
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit führt er die
Unfallentwicklung und die Anzahl der Berufserkrankungen auf.
Die Zahl der Verrentungen aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit
ist im Vergleich zu 2014 um 2,2 Prozent gestiegen. Wurden 2014
169.281 Fälle von Verrentung verzeichnet, waren es 2015 172.921
Fälle. Dabei haben die Verrentungen aufgrund von
Muskel-Skelett-Erkrankungen jedoch wie in den Vorjahren weiterhin
abgenommen - in den vergangenen drei Jahren um etwa 12 Prozent. Mit
42,9 Prozent sind psychische und Verhaltensstörungen mit Abstand
häufigste Ursache für eine vorzeitige Verrentung.
Mit einem Anstieg von 8,8 Prozent weisen die Anzeigen auf Verdacht
einer Berufskrankheit eine deutliche Zunahme auf. Auch die Zahl
anerkannter Berufskrankheiten ist 2015 um 6,3 Prozent gestiegen.
Diese Entwicklungen lassen sich auf die Aufnahme neuer
Berufskrankheiten in die Berufskrankheiten-Verordnung im vergangenen
Jahr zurückzuführen, auf die zusammen 9.303 Verdachtsanzeigen und
2.192 Anerkennungen entfallen.
Im Jahr 2015 starben 2.415 Menschen an den Folgen einer
Berufskrankheit. Das bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr
um 54 Fälle. Trotz des Verbots von Asbest 1993 gehen noch immer fast
zwei Drittel dieser Todesfälle auf den Umgang mit asbesthaltigem
Material zurück. Die Zahlen der meldepflichtigen (-1,2 Prozent) und
der tödlichen (-5,3 Prozent) Arbeitsunfälle sind im Vergleich zum
Vorjahr weiterhin rückläufig. Die meldepflichtigen Wegeunfälle
verzeichnen einen leichten Anstieg von 2,8 Prozent, wobei die
Unfallquote je 1.000 Versicherungsverhältnisse nahezu stabil ist.
Je 100 Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung gab es 130
Fälle von Arbeitsunfähigkeit. Dabei blieb die Dauer einer
Arbeitsunfähigkeit mit durchschnittlich 11,7 Tagen stabil.
Der SuGA 2015 zeigt die Veränderungen im Arbeits- und
Gesundheitsschutz auf. Zudem enthält er Kurzberichte verschiedener
Arbeitsschutzakteure wie der Gemeinsamen Deutschen
Arbeitsschutzstrategie (GDA), den Arbeitsschutzbehörden der Länder
und den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung (UVT). Daneben
werden die Aktivitäten der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)
dargestellt. In diesem Jahr enthält der Bericht zusätzlich einen
Beitrag über das in seinen wesentlichen Teilen am 25. Juli 2015 in
Kraft getretene Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und
Prävention (Präventionsgesetz). In seinem Schwerpunkt stellt er zudem
Ergebnisse der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2015 vor.
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2015 -
Unfallverhütungsbericht Arbeit; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2016; ISBN 978-3-88261-217-2
(print); DOI: 10.21934/baua:bericht20161124; 191 Seiten. Eine Version
im PDF-Format zum Herunterladen gibt es im Internetangebot der BAuA
unter www.baua.de/publikationen.
Weitere Informationen unter www.baua.de/suga.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den
Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt
hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit
und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine
Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 700 Beschäftigte
arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in
der Außenstelle Chemnitz. www.baua.de
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