PresseKat - Zögerliche Umsetzung bei der Integration von Menschenrechten in die Wirtschaft / Zum heutigen Kabin

Zögerliche Umsetzung bei der Integration von Menschenrechten in die Wirtschaft / Zum heutigen Kabinettsbeschluss zum Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte

ID: 1438737

(ots) - Anlässlich der heutigen Verabschiedung des
Nationalen Aktionsplans Menschenrechte und Wirtschaft durch das
Bundeskabinett erklärt Michael Windfuhr, stellvertretender Direktor
des Deutschen Instituts für Menschenrechte:

"Der heute vom Kabinett verabschiedete Nationale Aktionsplan
Wirtschaft und Menschenrechte ist weit entfernt vom ambitionierten
Aktionsplan, den die Bundesregierung 2015 beim G7-Gipfel im
bayrischen Schloss Elmau angekündigt hatte. Er enthält aber erste
Schritte und Verabredungen zu einer verbesserten Integration von
Menschenrechten in die Wirtschaft und weist damit in die richtige
Richtung. Begrüßenswert ist, dass die Bundesregierung die Erwartung
an alle deutschen Unternehmen formuliert, eine menschenrechtliche
Sorgfaltsprüfung in ihre Unternehmensprozesse zu verankern und
regelmäßig zu überprüfen. Gut ist auch das Anliegen, relevante
Branchensektoren zu identifizieren, um die Umsetzung der
UN-Leitprinzipien in diesen Bereichen voranzubringen. So deutlich
wurde die Erwartung in den bisher vorliegenden Aktionsplänen anderer
Länder nicht formuliert.

Wenig überzeugend ist der Nationale Aktionsplan allerdings bei den
meisten Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung selbst die
Menschenrechte umsetzen will: Es fehlt ein klares Bekenntnis,
Problemsektoren der Wirtschaft in Zukunft stärker zu identifizieren,
zu kontrollieren, gefundene Probleme abzubauen und benachteiligte
Bevölkerungsgruppen zu unterstützen. Der Nationale Aktionsplan hätte
diese Unternehmen zu umfassenden menschenrechtlichen
Folgeabschätzungen und Berichterstattung verpflichten müssen. Auch
enthält der Aktionsplan weder neue Verpflichtungen, das öffentliche
Beschaffungswesen stärker an Menschenrechten auszurichten, noch
besondere Verpflichtungen für Unternehmen in öffentlicher Hand. Zu




bedauern ist außerdem, dass es keine Veränderungen für Betroffene von
Menschenrechtsverletzung aus dem Ausland beim Zugang zum deutschen
Rechtssystem geben wird. Dies wird der besonderen Verantwortung des
deutschen Staates für die Wirtschaftstätigkeit der transnationalen
Unternehmen in staatlicher Hand nicht gerecht. Zentral für die
weitere Entwicklung ist nun, ob es gelingt einen wirkungsvollen
Umsetzungsprozess zu starten.

WEITERE INFORMATIONEN

Stellungnahme des Deutschen Instituts für Menschenrechte
"Zögerliche Umsetzung - Der politische Wille reichte nicht weiter:
Deutschland setzt die UN-Leitprinzipien um - mit kleinen Schritten"

www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen



Pressekontakt:
Ute Sonnenberg
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Zimmerstraße 26/27
10969 Berlin
Tel.: 030 259 359-453
sonnenberg(at)institut-fuer-menschenrechte.de

Original-Content von: Deutsches Institut f?r Menschenrechte, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Familiennachzug auch bei subsidiär Schutzberechtigten aus Syrien ermöglichen Winkelmeier-Becker: Speicherung von Verbindungsdaten ist dringend notwendig
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.12.2016 - 11:35 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1438737
Anzahl Zeichen: 3156

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Menschenrechte



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Zögerliche Umsetzung bei der Integration von Menschenrechten in die Wirtschaft / Zum heutigen Kabinettsbeschluss zum Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsches Institut für Menschenrechte (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsches Institut für Menschenrechte