(ots) -
Acht Porsche-Werkstätten im Test / Kfz-Betriebe übersehen ein
Drittel aller Fehler / Mangelnde Servicequalität / Testsieger ist
Löhr Sportfahrzeuge in Koblenz / Porsche-Zentrum Stuttgart erhält
Gesamtnote "mangelhaft"
Dass Kunden für die Autos der Luxusmarke Porsche tief in die
Tasche greifen müssen, ist nicht neu. Dass Vertragswerkstätten bei
Inspektionen überhöhte Preise verlangen allerdings schon. Das fand
die Redaktion im Werkstatt-Test der aktuellen AUTO BILD-Ausgabe
51/2017 (EVT: 23.12.2016) heraus. Damit nicht genug: Die acht
überprüften Werkstätten fanden nur 71,9 Prozent der eingebauten
Fehler - die schlechteste Quote aller Premiummarken in den letzten
zehn Jahren. Für den Werkstatt-Test präparierte die Redaktion
gemeinsam mit der Dekra acht Porsche 911 mit jeweils sechs Mängeln.
Darunter: ein eingerissenes Wischblatt, Kühlwasser unter Minimum und
eine lose Unterbodenverkleidung. Diese Fahrzeuge gaben sie zur
Inspektion in sieben als Porsche-Zentren firmierende Betriebe und in
die Werksniederlassung in Zuffenhausen. Alle Werkstätten haben
identische Wartungsvorschriften: Die Mängel sollten also von den
Testkandidaten problemlos erkannt und behoben werden. Auch die Preise
sind so vergleichbar. "Unterm Strich war es der bisher teuerste
Werkstatt-Test von AUTO BILD - und einer der schlechtesten", sagt
AUTO BILD-Mitarbeiter Hendrik Dieckmann. "Schockierend: Fünfmal
wurden die bis zu 300 km/h schnellen Elfer mit lockerer
Unterbodenverkleidung auf die Straße gelassen. Das ist
lebensgefährlich!"
Keine Werkstatt wird mit dem "Goldenen Schraubenschlüssel"
ausgezeichnet. Diesen gibt es nur für die Note "sehr gut" bei
Arbeitsleistung und Service. Löhr Sportfahrzeuge in Koblenz erzielt
als einzige Werkstatt die volle Punktzahl bei der Arbeitsleistung,
bekommt aber Abzug beim Service. In dieser Kategorie schafft kein
Kfz-Betrieb eine bessere Note als "befriedigend". Das liegt vor allem
an der überhöhten Preisgestaltung. So berechnet das Sportwagen-Center
Schmidt + Koch in Bremen 75 Euro für das Ab- und Anschrauben von vier
Rädern. Tölke & Fischer Sportwagen in Willich schreibt 26 Euro für
das in Sekunden erledigte Anclipsen der neuen Wischblätter auf die
Rechnung. Gottfried Schultz Sportwagen in Düsseldorf verlangt für das
Beseitigen von Laub in den Lufteinlässen knapp 54 Euro. Laut
Wartungsanweisung ein ungerechtfertigter Kostenpunkt, da das
Bestandteil der Wartungspauschale ist. Auch im Porsche-Zentrum
Stuttgart soll der Kunde für eine Zusatzleistung bezahlen, die
eigentlich Bestandteil jeder Wartung ist.
Die Werksniederlassung in Stuttgart bekommt aber nicht nur die
Note "mangelhaft" für den schwachen Service. Auch bei der
Arbeitsleistung fällt sie durch. Ganze vier der sechs Fehler
übersehen die Mitarbeiter. Hendrik Dieckmann: "Unser Test zeigt, dass
die Kfz-Betriebe oftmals mehr abkassieren als eigentlich
gerechtfertigt ist. Porsche-Fahrer sollten ihre Rechnung daher genau
prüfen. Viel schlimmer aber ist, dass sich zu der offensiven
Preisgestaltung eine indiskutable Arbeitsleistung gesellt."
Den Porsche-Werkstatttest lesen Sie in der aktuellen Ausgabe
51/2016 von AUTO BILD, die am 23. Dezember 2016 erscheint. AUTO BILD
im Internet: www.autobild.de
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