(ots) - Christoph Schmidt, der Chef der
Wirtschaftsweisen, hält zur Sicherung des Rentenniveaus eine Anhebung
des Rentenalters für zwingend. "Wollen wir das Rentenniveau ohne
wesentlich höhere Beiträge sichern, brauchen wir ein höheres
Renteneintrittsalter", sagte Schmidt der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Er kann sich auch die Rente mit
71 vorstellen: "Wenn das Renteneintrittsalter 2060 bei 69 Jahren läge
und 2080 bei 71, würde das Rentenniveau bis 2080 immerhin nicht unter
42 Prozent fallen. So würde die auch nach dem Jahr 2030 weiter
steigende Lebenserwartung im fortgeschrittenen Alter doch recht fair
zwischen Arbeit und Ruhestand aufgeteilt."
Kritisch sieht er die von Bundesarbeitsministerin Nahles geplante
Haltelinie beim Rentenniveau. "Schon heute ist die Finanzierung der
gesetzlichen Rente nicht dauerhaft sichergestellt, es besteht eine
deutliche Schieflage zu Lasten der nachfolgenden Generationen. Wenn
weniger Aktive mehr Rentner unterstützen müssen, dann führt eine
Untergrenze für das Rentenniveau zwangsläufig zu noch höheren
Beitragssätzen für die Beschäftigten. Wir sollten die nachfolgenden
Generationen also nicht noch weiter überfordern", sagte Schmidt.
Christoph Schmidt ist Präsident des RWI - Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung.
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