(ots) - Niedersachsen: Hygiene-Ampel für Restaurants
kommt 2017
Testlauf startet im Frühjahr - Dehoga strikt dagegen - Minister:
Kunden sollen sehen, wie sauber ein Lokal arbeitet
Osnabrück. Ab dem kommenden Jahr soll ein sogenanntes
Hygiene-Barometer Restaurantbesuchern in Niedersachsen zeigen, wie
sauber das Lokal arbeitet. Nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag) startet im Frühjahr ein entsprechender Testlauf
in Pilotregionen, der dann ab Mitte des Jahres auf das gesamte
Bundesland ausgeweitet werden soll. Der Aushang der Ergebnisse
amtlicher Kontrollen ist für die Gastronomen allerdings freiwillig.
Niedersachsens Verbraucherschutzminister Christian Meyer (Grüne)
zeigte sich auf Anfrage der "NOZ" dennoch optimistisch, dass die
Hygiene-Ampel weite Verbreitung findet: "Ich gehe davon aus, dass die
große Mehrheit der Gaststätten in Niedersachsen gut abschneidet. Und
dieses sollen sie dann auch den Kunden zeigen." Wie das Barometer
aussehen soll, wird nach Angaben des Ministeriums derzeit erarbeitet.
Möglich sei eine Kennzeichnung durch eine Ampel-Farbskala von grün
nach rot. Als Testregionen sind die Landkreise Celle, Braunschweig
sowie die Stadt Hannover im Gespräch. Minister Meyer sagte dem Blatt:
"Es ist höchste Zeit, dass die Kunden an der Eingangstür erkennen
können, wie es um die Hygiene in Restaurants, Schlachtereien oder
Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung bestellt ist."
Widerspruch kam vom niedersächsischen Ableger des
Gaststättenverbandes Dehoga. Geschäftsführerin Renate Mitulla sagte
der "NOZ": "Wir sind konsequent dagegen und raten Gaststätten
dringend davon ab, die Kontrollergebnisse auszuweisen." Es sei zu
befürchten, dass die freiwillige Maßnahme der erste Schritt in eine
gesetzlich verpflichtende Regelung sei. Mitulla kritisierte zudem,
dass die Kontrollergebnisse immer nur eine Momentaufnahme seien. "In
jeder Küche findet man etwas, egal ob privat oder gewerblich."
Kleinigkeiten wirkten sich aber gleich negativ auf die
Gesamtbewertung des Gastronomen aus, so Mitulla. "Hier wird der
pauschalen Verurteilung einer gesamten Branche Vorschub geleistet",
kritisierte sie.
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