(ots) - Israelischer Gesandter in Deutschland kritisiert
Kerry
DIG-Präsident Königshaus wirft UN-Sicherheitsrat Einseitigkeit vor
Osnabrück. In der internationalen Debatte über die Resolution des
UN-Sicherheitsrats gegen den israelischen Siedlungsbau hat die
israelische Botschaft in Deutschland Kritik an US-Außenminister John
Kerry geübt. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) sagte der Gesandte der Botschaft des Staates Israel,
Avraham Nir-Feldklein: "Wir bedauern, dass US-Außenminister Kerry
seine letzte Rede dafür genutzt hat, sich auf Israel zu konzentrieren
und nicht auf die wirklich drängenden Probleme im Nahen Osten." Der
Gesandte verwies auf die Reaktion der britischen Premierministerin
Theresa May auf Kerrys Rede. Diese habe argumentiert, dass eine
Fokussierung allein auf den Siedlungsbau für Friedensverhandlungen
nicht förderlich sei.
Lobend äußerte er sich über Deutschlands Rolle: "Wir schätzen den
deutschen Einsatz für den Frieden und das Wohlergehen Israels als
jüdischen und demokratischen Staat." Auf die Äußerungen von
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu der Resolution ging
der Diplomat nicht ein. Steinmeier hatte die von Israel abgelehnte
Resolution begrüßt und Kerry gegen heftige israelische Kritik
verteidigt.
Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Hellmut
Königshaus, warf den Vereinten Nationen und dem UN-Sicherheitsrat
Einseitigkeit vor. "Die UN und der Sicherheitsrat blicken mit schon
fast manischem Blick auf Israel ", sagte Königshaus der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Man könne durchaus Kritik an der
israelischen Siedlungspolitik äußern, aber es falle auf, dass der
Sicherheitsrat zu anderen Konflikten in der Region weniger
Resolutionen verabschiede. Königshaus sagte, dass die Frage nach
Sicherheitsgarantien für Israel in der Debatte nach wie vor nicht
beantwortet sei. Radikale palästinensische Gruppen, so Königshaus,
forderten weiterhin offen die Vertreibung der Israelis.
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