(ots) - "Traumschiff"-Kapitän: "Wir brauchen ein
Kontrastprogramm zu diesem schrecklichen ,Tatort'"
Schauspieler Hehn: "Das Traumschiff darf nicht sterben" - Crew
erfuhr bei Abendessen in Seoul von Wolfgang Rademanns Tod - Privat
ist der 62-Jährige Mitglied einer "VW-Bus-Gang"
Osnabrück. Mit 62 Jahren in Rente zu gehen, kommt für TV-Kapitän
Sascha Hehn nicht infrage. "Wir dürfen das Traumschiff nicht sterben
lassen, deswegen muss auch ich etwas dafür tun. Außerdem brauchen wir
ein Kontrastprogramm zu diesem schrecklichen ,Tatort'", sagte der
Schauspieler im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag). Vor allem aus Verantwortung würde er noch bis 2018 auf dem
Traumschiff als Kapitän umherschippern.
Nach dem Tod von Wolfang Rademann wurden die Filme nun das erste
Mal ohne den "Traumschiff"-Produzenten gedreht. Von seinem Tod hatte
Hehn im Kreise seiner Crew erfahren. "Wir saßen mitten bei einem
Abendessen in Seoul und wussten, dass es ihm nicht gut geht",
berichtete Hehn. "Dennoch hat er uns von der Produktion grüßen und
ausrichten lassen, dass er uns an diesem Abend alle einlädt. Während
dieses Essens haben wir dann erfahren, dass er gestorben ist. Es war
ein mieser Moment."
Hehn schätzt an der Produktion, dass auf dem "Traumschiff" echte
Reisende mitwirken. "Wir brauchen Komparsen, und sie wollen dabei
sein. Wir sind dafür sehr dankbar, denn ohne diese Menschen würde es
das Traumschiff nicht geben. Dann wäre es ein Geisterschiff", sagte
der 62-Jährige. Für Reisende, die das Reiseunternehmen wegen der
Dreharbeiten verklagen, hat er hingegen wenig Verständnis. "Hier
möchten Menschen nach ihrer Reise noch ein wenig Geld verdienen, und
das ist ihnen nun vor Gericht gelungen", glaubt Hehn. "Wer sich von
einem Scheinwerfer irritiert fühlt, sollte die Reise einfach nicht
buchen."
Wenn der gebürtige Münchner nicht beruflich auf Reisen geht, ist
er am liebsten mit seinem alten Bully unterwegs. "Mein VW-Bus ist
zwölf Jahre alt und ist bereits 280 000 Kilometer gefahren, und bevor
er die 400 000 Kilometer erreicht hat, werde ich mir kein neues Auto
kaufen", sagte der Schauspieler. Für die Treue zu seinem fahrbaren
Untersatz hat Hehn gleich mehrere Gründe: "Mein Bus hat mich nie im
Stich gelassen. Er funktioniert und ist toll gebaut. Alle meine
Freunde fahren einen - wir sind eine richtige VW-Bus-Gang", schwärmte
Hehn. Für seine Hobbys seien diese Autos einfach die besten: "Wir
gehen mit ihnen auf die Jagd oder zum Fischen. Es ist der perfekte
Wagen für die Natur. Mit ihm kann man reisen, wohin man will." Auch
sonst setzt Hehn auf automobile Bescheidenheit: "Meine Frau fährt
einen Smart, den ich mir für Termine manchmal klaue. Mir reicht das
zum Leben."
Eine Hauptrolle spielt Hehn nicht nur im "Traumschiff", sondern
auch im ZDF-Satire-Format "Lerchenberg". Wie der Sender mit dieser
Produktion umgeht, sieht er jedoch kritisch. So habe die Crew nach
der zweiten Staffel nie eine Nachricht bekommen, ob und wie es mit
"Lerchenberg" weitergehe. "Mir persönlich könnte es egal sein. Aber
mir ist es nicht egal, wenn es um eine junge innovative Crew geht,
die noch nicht mal eine begründete Absage bekommt. Das wundert und
verärgert auch die Zuschauer, die begeistert waren", sagte Hehn dazu.
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