(ots) - Für die Deutschen hat sich über das Jahr 2016 ihr
persönlicher Wohlstand auf einem hohen Niveau eingependelt. Das ist
das Ergebnis der Dezember-Erhebung des Nationalen Wohlstandsindex für
Deutschland (Ipsos NAWI-D), den das Markt- und
Sozialforschungsinstitut Ipsos regelmäßig in Zusammenarbeit mit
Zukunftsforscher Opaschowski erhebt. Fast jeder zweite Bundesbürger
(49,5%) stuft seinen subjektiv empfundenen Wohlstand als hoch ein.
Für jeden Dritten (33,5%) ist das Wohlstandsbefinden auf einem
mittleren und für jeden Sechsten (17,0%) auf einem niedrigen Niveau.
"Wir messen eine derartige Verteilung des subjektiv empfundenen
Wohlstands relativ unverändert seit Mitte 2014.", so Hans-Peter Drews
von Ipsos Observer.
Die wirtschaftliche Entwicklung gibt den Bürgern finanzielle
Sicherheit
Deutschland zeigt jetzt schon über einen längeren Zeitraum eine
gute wirtschaftliche Performance. Daraus resultieren ein hohes
Bruttoinlandsprodukt, eine extrem geringe Arbeitslosigkeit und hohe
Steuereinnahmen. Dass auch die Mehrheit der Bürger an dieser
Entwicklung partizipiert, zeigen die Einzelergebnisse des NAWI-D. So
werden zum Beispiel Arbeitsplätze und Einkommen von den Bürgern als
deutlich sicherer eingestuft als bei der ersten Durchführung der
Studie im Juni 2012. Viele können somit auch stärker in ihre
finanzielle Vorsorge investieren als vor viereinhalb Jahren.
Der NAWI-D umfasst aber nicht nur ökonomische Größen. Zum eigenen
Wohlergehen gehört für die Deutschen mehr. Individuelle,
gesellschaftliche und auch ökologische Faktoren bestimmen das
subjektiv empfundene Wohlergehen signifikant mit.
Individuelles und gesellschaftliches Wohlergehen auf hohem Niveau
Beim gesellschaftlichen Wohlstand gibt es aus der Sicht der Bürger
nennenswerte Verbesserungen. Aspekte wie "friedliches Zusammenleben
mit seinen Mitmenschen", "Bedeutung der Weiterbildung",
"Zusammentreffen mit anderen Kulturen", sind für die Bürger stärker
erfüllt als 2012. Und auch das individuelle Wohlergehen ist
mittelfristig gestiegen. "Gute Kontakte innerhalb der Familie", die
"Sinnhaftigkeit der eigenen Beschäftigung", das "Dasein für andere"
sind in höherem Maße erfüllt. Deutlich mehr Bürger sagen auch von
sich, dass sie glücklich sind.
Dagegen bleibt der ökologische Wohlstand fast auf dem niedrigen
Stand von 2012. Nur eine Minderheit der Deutschen sagt, dass wir
wirklich gut mit der Natur umgehen.
"Insgesamt ist die Entwicklung des Wohlstands für die Menschen in
Deutschland aber, auch wenn sie ein wenig in Stocken gekommen ist,
positiv. Die Politik sollte versuchen, den Personen zu helfen, denen
es nicht gut geht. Sie machen immerhin 17 Prozent der Bevölkerung
aus", so das Fazit von Hans-Peter Drews von Ipsos.
Steckbrief
Im Frühjahr 2012 konzipierte Ipsos Observer gemeinsam mit
Zukunftsforscher Prof. Dr. Opaschowski ein neues Wohlstandsbarometer
als Basis für einen umfassenden Nationalen Wohlstandsindex für
Deutschland (NAWI-D), das seitdem kontinuierlich quartalsweise
durchgeführt wird.
Basis: Gesamt 38.000 Personen ab 14 Jahren, Persönliche
Omnibusbefragung mit CAPI - Computer Assisted Personal Interviewing,
seit Juni 2012.
Basis Winterwelle 2016: 2.000 Personen ab 14 Jahren.
Feldzeit: Dezember 2016
Für die Erhebungen zum Wohlstandsbarometer greift Ipsos Observer
auf seinen eigenen bundesweiten Interviewerstab zurück, der erfahren
in der Durchführung sozialwissenschaftlicher Studien mit
anspruchsvollen Designs ist. Die Datenerhebung erfolgt mittels
persönlicher Interviews in den Zielhaushalten im Rahmen der
wöchentlichen CAPI-Mehrthemenumfragen.
Berechnung der Wohlstandswirklichkeit im Ipsos NAWI-D
Über bevölkerungsrepräsentative Vorbefragungen wurde eine Batterie
von 30 Aussagen entwickelt, die das Thema Wohlstand aus Sicht der
erwachsenen Wohnbevölkerung in Deutschland umfassend abdeckt. Diese
30 Aussagen wurden in wiederum bevölkerungsrepräsentativen Umfragen
mittlerweile 36.000 Bundesbürgern ab 14 Jahren vorgelegt. Die Bürger
selbst entscheiden, welche dieser Aussagen für sie erfüllt sein
müssen, um in Wohlstand zu leben. Die Einstufung, ob diese Aussagen
für sie in der Realität erfüllt sind, erfolgt anhand einer
10er-Skala, die von 1 = "trifft für mich überhaupt nicht zu" bis 10 =
"trifft auf mich voll und ganz zu" reicht.
Sofern nicht anders aufgeführt, wird im Text auf die so genannten
Top 3 - Werte bzw. deren Komplementärgröße zurückgegriffen. Der Top 3
- Wert zu einer Aussage enthält somit die Skalenwerte 8, 9 und 10.
Dann wird die Aussage für den Befragten als ausreichend erfüllt
angesehen. Bei den Werten 1 - 7 wird sie als nicht ausreichend
erfüllt angesehen. Die bei jeder dieser 30 Aussagen gemessene
Wohlstandswirklichkeit wird mit deren jeweiligen Bedeutung in Bezug
gesetzt, d. h. gewichtet. Daraus werden für jede Wohlstandsdimension
als auch für den Wohlstand insgesamt der NAWI-D berechnet.
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