(ots) - Rund 100 Fälle von Sozialbetrug durch
Asylbewerber in Osnabrück angezeigt
Mit Scheinidentitäten mehrfach Leistungen kassiert
Osnabrück. Nicht nur im Raum Braunschweig haben sich Asylbewerber
mit Scheinidentitäten Sozialleistungen erschlichen: Auch im Bereich
der Polizeidirektion Osnabrück sind 2016 rund 100 ähnliche Fälle
angezeigt worden, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch). Dabei gehe es um Betrug zum Nachteil von
Sozialversicherungen und Sozialleistungsbetrug durch Flüchtlinge,
erklärte die Polizeidirektion. Rund drei Viertel der Anzeigen sind
demnach in der Polizeiinspektion Osnabrück eingegangen. Weitere
Inspektionen gibt es in Aurich, Leer und Lingen.
Die Masche der Betrüger gleicht dem Bericht zufolge dem Vorgehen
in den bereits bekannten Fällen. Die Polizeidirektion Osnabrück
verdeutlicht dies an einem Beispiel aus der Landesaufnahmebehörde
(LAB) Niedersachsen am Standort Bramsche. Dort habe sich ein
angeblich sudanesischer Flüchtling Anfang September 2016 als Asyl
suchend gemeldet. Er führte nach Angaben der Polizei keinerlei
Ausweispapiere mit sich, die auf seine Identität hinwiesen. Erst
nachdem ihm bei erkennungsdienstlichen Maßnahmen Fingerabdrücke
abgenommen worden waren, habe sich herausgestellt, dass der
Beschuldigte bereits im Oktober 2015 nach Deutschland eingereist war.
Dabei hatte er noch andere Personalien angegeben.
Weitere Ermittlungen ergaben laut NOZ, dass der Flüchtling vier
verschiedene Personalien allein in Niedersachsen benutzt hat und
zudem an drei verschiedenen Orten gemeldet ist. Dadurch habe er an
drei Sozialämtern zeitgleich Gelder erhalten und insgesamt rund 12
000 Euro kassiert.
Die Braunschweiger Sonderkommission Zentrale Ermittlungen (Zerm)
verfolgt derzeit mehr als 300 ähnlich gelagerte Fälle. Im Sommer 2015
eingereiste Asylbewerber ließen sich laut der Kommission in der
Landesaufnahmestelle Braunschweig mehrfach registrieren, um in
mehreren Gemeinden parallel Leistungen zu beziehen.
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