(ots) - Donald Trump formuliert gerade einen Pakt mit der
US-Autoindustrie, der strategisch brillant ist. Er beinhaltet alles,
was das Managerherz begehrt: kostenlose PR für die eigene Marke,
exklusiven Zugang zu Washington, begeisterte Medien; positive, starke
Emotionen, geringere Kosten und Steuern sowie ein undurchdringliches
Störfeuer gegen Kritiker.
Was eigentlich passiert ist: Donald Trump tut, was Politiker tun.
Er reklamiert positive Meldungen aus der Wirtschaft für sich. Ford
hat angekündigt, nun doch nicht 1,6 Milliarden Dollar in eine neue
Fabrik in Mexiko zu investieren, sondern mit 700 Millionen rund 700
Jobs in der US-Kleinstadt Flat Rock zu schaffen. Trump hatte zuvor
die Manager von Konkurrent GM persönlich und per Twitter unter Druck
gesetzt. Wörtliches Twitter-Zitat: "Make in U.S.A. or pay big border
tax!", übersetzt ungefähr: "Baut in den USA oder zahlt mächtig
Einfuhrzölle."
Zumindest Ford kuschte. Scheinbar. Eigentlich steckt eine Allianz
dahinter. Trump bietet eine Verkaufsplattform namens Patriotismus.
Jede Firma, die künftig in den USA investiert, wird Teil der
trumpschen PR-Maschine und darf sich rühmen, etwas fürs Land getan zu
haben. Trump sekundiert kostenlos und bekommt seinen persönlichen
Erfolg: Schaut her, ICH bringe euch Jobs.
Wahrscheinlich hätte Ford ohnehin in den USA investiert. Die neue
Fabrik sollte den Ford Focus produzieren, und der verkauft sich
momentan immer schlechter. Aber egal. Alle reden wieder über Trump,
niemand über die Strukturen, die er gerade etabliert:âEUR¯Seine
angekündigten Steuersenkungen wird er mit Schulden und weniger
Ausgaben für Bildung, Soziales und Gesundheit finanzieren. In seinem
Kabinett sitzen Banker und Industriebosse, die keinen Sinn für einen
sozialen Umbau des Landes haben. Trump führt die USA auf einen
kalten, neoliberalen Kurs - überdeckt von seinem Ichgetöse.
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