(ots) - Der Fall eines jungen israelischen Soldaten,
der einen bereits kampfunfähigen palästinensischen Angreifer
erschossen hat, spaltet seit Monaten die israelische Gesellschaft.
Nun hat ein Gericht den Soldaten des Totschlags für schuldig
befunden; Filmaufnahmen hatten seine Tat eindeutig dokumentiert. Der
Streit wird trotzdem weitergehen. Für die meisten Israelis bleibt der
Schütze ein Held. Sie irren. Darum ist es gut, dass ein unabhängiges
Gericht dem öffentlichen Druck getrotzt hat. Dass israelische
Soldaten wegen Gewaltanwendung verurteilt werden, ist extrem selten.
Das Land befindet sich im Dauerkrieg gegen den Terror, da reagiert
auch die Justiz nicht allzu zimperlich. Und viele Fälle landen wohl
gar nicht erst vor Gericht. Umso wichtiger ist dieses Urteil. Es
bedeutet, dass Israel auf Terror nicht mit Gegenterror reagieren
darf, dass eine disziplinierte Armee Selbstjustiz nicht dulden kann.
Und es zeigt uns, dass Israel im Gegensatz zu praktisch allen anderen
Ländern in der Region ein Rechtsstaat ist. Daran sollte man bei aller
berechtigter Kritik an der israelischen Politik immer denken.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell