(ots) - Der scheidende US-Botschafter in Berlin, John B.
Emerson, hat Sorgen zerstreut, der bevorstehende Regierungswechsel in
Washington beeinflusse bereits jetzt Unternehmensentscheidungen. Im
rbb-Inforadio sagte Emerson am Donnerstag, er glaube nicht, dass die
Ankündigung des Autoherstellers Ford, auf den Bau eines Werks in
Mexiko zu verzichten, etwas mit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten
Donald Trump am 20. Januar zu tun habe.
Emerson wörtlich: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein
börsennotiertes Unternehmen mit Verantwortung gegenüber seinen
Aktionären eine solche Entscheidung trifft, nur weil ein Präsident
vor seinem Amtsantritt im Wahlkampf gegen Freihandel Stimmung gemacht
und vor Arbeitsplatzverlusten gewarnt hat. Ich bin sicher, dies ist
eine Entscheidung, die im wirtschaftlichen Interesse von Ford und
seinen Aktionären liegt."
Mit Blick auf die nach dem Amtswechsel im Weißen Haus anstehenden
Befragungen der künftigen Kabinettsmitglieder durch den Kongress
sagte der Botschafter, man werde erleben, "dass es in der
Republikanischen Partei keine Einmütigkeit bei zentralen politischen
Richtungsentscheidungen gibt - etwa wie man auf die russische
Aggression in der Ukraine reagieren soll oder wie der Atom-Deal mit
dem Iran zu bewerten ist."
Emerson verwies auch darauf, dass der künftige Präsident Trump für
die Posten des Außenministers und des Verteidigungsministers zwei
Männer mit internationaler Erfahrung nominiert habe, den früheren
NATO-General James Mattis und den früheren Chef des Mineralölkonzerns
Exxon Mobil Rex Tillerson. Trotz der isolationistischen
Wahlkampf-Rhetorik könne man aus diesen Personalentscheidungen
"vielleicht doch ein kleines bisschen Beruhigung ableiten."
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