(ots) - Im Jahr 2014 unterschieden sich die
Wohnsituationen der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in
Deutschland deutlich voneinander. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamts (Destatis) auf Basis des Mikrozensus lebten Menschen mit
Migrationshintergrund wesentlich seltener in Wohneigentum (34,5 %)
als Menschen ohne Migrationshintergrund (54,8 %). Menschen mit
Migrationshintergrund lebten mit einem Anteil von 6 % doppelt so oft
in Wohngebäuden mit mehr als 12 Wohnungen (ohne
Migrationshintergrund: 3 %). Sie hatten mit 32,8 Quadratmeter weniger
Wohnfläche je Person zur Verfügung (ohne Migrationshintergrund: 47,7
Quadratmeter) und wohnten in Haushalten, die mit 7,26 Euro eine
höhere Bruttokaltmiete pro Quadratmeter bezahlten (ohne
Migrationshintergrund: 6,69 Euro).
Ein Grund für die höheren Mieten ist, dass Personen mit
Migrationshintergrund häufiger in Großstädten wohnten, wo Wohnraum
deutlich teurer war als beispielsweise in ländlichen Regionen.
Allerdings zahlten Menschen mit Migrationshintergrund auch in Städten
höhere Mieten als Menschen ohne Migrationshintergrund. Der Wohnort
kann den Unterschied also nur teilweise erklären. Die
Mietbelastungsquote - der Anteil der Bruttokaltmiete am verfügbaren
Haushaltseinkommen - war bei Menschen mit Migrationshintergrund mit
27,3 % dementsprechend höher (ohne Migrationshintergrund: 25,1 %).
Menschen mit Migrationshintergrund verfügten über deutlich weniger
Wohnfläche je Person als Menschen ohne Migrationshintergrund. Dieser
Unterschied fand sich sowohl bei Mietern (29,7 Quadratmeter gegenüber
41,5 Quadratmetern) als auch bei Besitzern von selbstgenutztem
Wohneigentum (38,8 Quadratmeter gegenüber 53,0 Quadratmetern). Die
Ursache hierfür liegt überwiegend darin, dass Menschen mit
Migrationshintergrund in deutlich größeren Haushalten lebten, und
weniger darin, dass ihre Häuser beziehungsweise Wohnungen kleiner
waren.
Die Wohnsituation unterschied sich aber auch innerhalb der Gruppe
der Personen mit Migrationshintergrund: Zugewanderte Ausländerinnen
und Ausländer wohnten mit einem Anteil von 76,6 %
überdurchschnittlich häufig zur Miete (65,5 % bei den Menschen mit
Migrationshintergrund insgesamt) und lebten in den Haushalten mit den
höchsten Bruttokaltmieten pro Quadratmeter (7,48 Euro); ihre
Haushalte gaben daher auch den höchsten Anteil ihres
Haushaltseinkommen für die Miete aus (28,0 %). (Spät-)Aussiedlerinnen
und (Spät-)Aussiedler wohnten mit einem Anteil von 41,7 % dagegen
überdurchschnittlich häufig in ihrem eigenen Wohneigentum (34,5 % bei
den Menschen mit Migrationshintergrund insgesamt). Als Mieter zahlten
sie deutlich weniger je Quadratmeter (6,86 Euro) als die Menschen mit
Migrationshintergrund insgesamt (7,26 Euro).
Methodische Hinweise:
Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder
mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit
geboren wurde. Im Einzelnen umfasst diese Definition zugewanderte und
nicht zugewanderte Ausländer, zugewanderte und nicht zugewanderte
Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedler sowie die als Deutsche geborenen
Nachkommen dieser Gruppen.
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich
rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den
erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu
können, müssen die Daten entsprechend hochgerechnet werden. Die aus
den Daten gewonnenen Aussagen über die Bevölkerung sind somit
Schätzungen. Hieraus ergibt sich bei allen Angaben eine
stichprobenbedingte Unsicherheit, die bei der vorliegenden
Stichprobengröße allerdings hinreichend gering ist.
Aus den Berechnungen zur Bruttokaltmiete wurden jene Mieter
ausgeschlossen, die ihre Wohnung mietfrei bewohnen.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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