(ots) - Sturmtief Caius bringt zum Ende der Woche
Eiseskälte und Schnee zurück. Vögel, die bei uns überwintern, können
am Futterhaus oder beim Spaziergang gut beobachtet werden. "Achten
Sie einmal auf die Schnäbel: Sie verraten, was Vögel fressen", sagt
Peer Cyriacks, Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Natur
hat jedem Vogel das passende "Werkzeug" für die Nahrungsaufnahme
mitgegeben. "Körnerfresser haben beispielsweise einen anders
geformten Schnabel als Insektenfresser oder Wasservögel."
Pinzetten-Schnäbel gehören Weichfutterfressern. Rotkehlchen,
Drosseln, Stare, Zaunkönige, Heckenbraunellen, Kleiber, Baumläufer
und Spechte gehören dazu. "Typisch ist der längliche, spitz
zulaufende, schmale Schnabel", erläutert Peer Cyriacks. Der Schnabel
übernimmt in gewisser Weise die Funktion einer Pinzette. Damit können
die Vögel getrocknete Beeren und Rosinen, Apfelstückchen oder
Mehlwürmer aufspießen und verspeisen.
Kompakt-Schnäbel knacken Körner. Buch- und Grünfink, Kernbeißer,
Zeisig, Stieglitze, Meisen, Gimpel und Spatzen sind mit ihren
Schnäbeln dazu in der Lage. "Der Schnabel ist klein, kräftig und
kompakt. Er arbeitet fast wie ein Nussknacker", so Cyriacks.
Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Mohn, Leinsamen, Buchweizen und
Haferflocken werden von Körnerfressern ohne Probleme zerteilt.
Löffel-Schnäbel gehören Wasservögeln. Die breiten, vorne abgerundeten
Schnäbel eignen sich perfekt zum Gründeln. Enten und Schwäne suchen
damit den Teich oft bis zum Boden ab. Der Schnabel wird zum "Löffel",
der Wasserinsekten und Grünpflanzen absammelt. Insekten und Pflanzen
bleiben im Schnabel hängen, werden verspeist.
Eine Besonderheit sind die Säger: Diese Entenähnlichen Vögel haben
sich auf den Fischfang spezialisiert und seitlich gesägte Schnäbel,
die den schlüpfrigen Fisch besonders gut packen können.
Haken-Schnäbel gehören Greifvögeln und Eulen. Sie sind darauf
angewiesen, festes Fleisch zerschneiden zu können. Mit scharfen
Schnabelkanten und dem gebogenen Haken können sie die Beute, etwa
Mäuse und Kleinvögel töten und grob zerteilen.
Allesfresser-Schnäbel sind kräftig und kantig. Der Eichelhäher
besitzt so einen robusten Allround-Schnabel, aber auch Dohlen und
Elstern haben ein Multifunktions-Werkzeug, um tierische und
pflanzliche Kost zu vertilgen. Sie knacken mit dem Schnabel Eicheln,
Haselnüsse und Bucheckern genauso geschickt, wie sie Abfälle
verschlingen oder Würmer zerteilen.
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