PresseKat - Familienunternehmen verhalten sich anders bei Unternehmensübernahmen (VIDEO)

Familienunternehmen verhalten sich anders bei Unternehmensübernahmen (VIDEO)

ID: 1443128

(ots) -
Familienunternehmen bieten im Durchschnitt geringere
Übernahmeprämien für den Kauf eines anderen Unternehmens. Denn
insbesondere im Vergleich zu Unternehmen im Streubesitz können
Familienunternehmen riskante Entscheidungen beziehungsweise
Fehlentscheidungen der Vorstände besser verhindern. Das ergab eine
aktuelle Studie der WHU - Otto Beisheim School of Management.

Bei der Übernahme von Firmen werden häufig überhöhte
Übernahmeprämien bezahlt. Einer der Gründe hierfür ist, dass nicht
selten das Gehalt der Vorstände nach einer großen Übernahme steigt.
Dabei werden Risiken jedoch oft zu niedrig und zu erwartende
Synergien zu hoch eingeschätzt - Vorstandsentscheidungen, die
Aktionäre sehr viel Geld kosten können.

"Wir stellten uns die Frage, welcher Typ Aktionär die Vorstände am
besten von solchen Entscheidungen abhalten kann", erklärt
Juniorprofessor Max Leitterstorf, der an der WHU am Institut für
Familienunternehmen forscht. Zusammen mit seinem Co-Autor untersuchte
er 149 Übernahmeangebote, die für börsennotierte Unternehmen im
deutschen Prime Standard abgegeben wurden. "Die Machtbalance zwischen
Aktionären und Vorständen hängt insbesondere davon ab, wie stark die
Aktien gestreut sind", erläutert der Forscher. "Während
Kleinaktionäre in der Regel kaum Einfluss auf den Vorstand haben, hat
ein Ankeraktionär mit mindestens 25 Prozent der Stimmrechte eine viel
stärkere Position. Er kann Vorstandsentscheidungen verhindern, wenn
er diese als falsch oder zu riskant einschätzt." Unternehmen mit
einem Ankeraktionär sollten also im Durchschnitt eine geringere
Übernahmeprämie bieten als Unternehmen ohne Ankeraktionär.

Innerhalb der Gruppe der verschiedenen Ankeraktionäre sticht
jedoch die Familie als Ankeraktionär besonders hervor. Denn für
Familien steht häufig das Bewahren des Unternehmens und die




Weitergabe an die nächste Generation im Vordergrund. Deshalb wird die
grundsätzlich ohnehin schon riskante Entscheidung einer Übernahme
besonders kritisch betrachtet. "Eine vorsichtige Familie würde so zum
Beispiel bei Schätzungen für mögliche Synergien einen niedrigen Wert
ansetzen und somit nur eine geringere Übernahmeprämie anbieten", so
Leitterstorf. "Dieser Effekt des vorsichtigen Vorgehens wird noch
weiter verstärkt, wenn der CEO des Unternehmens aus der Familie
stammt."

Dies belegen auch die Daten der Studie: Familienunternehmen bieten
noch niedrigere Prämien als Unternehmen mit anderen Ankeraktionären.
Besonders niedrig sind die Prämien, die Familienunternehmen mit einem
Familien-CEO offerieren.



Pressekontakt:
WHU - Otto Beisheim School of Management
Campus Vallendar, Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany
Jennifer Willms, Pressesprecherin
Tel.: +49 261 6509-541;
jennifer.willms(at)whu.edu www.whu.edu

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Datum: 11.01.2017 - 10:16 Uhr
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