(ots) - Das MDR-Magazin "Exakt" veröffentlicht in der
heutigen Sendung um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN ein schockierendes
Video, das die Diskussionen über den Umgang mit Rechtsextremismus in
Bautzen weiter befeuern dürfte. In der Handyaufnahme kommentiert der
Mitarbeiter einer Baufirma die Schäden nach dem Brandanschlag auf das
Flüchtlingsheim "Husarenhof" in Bautzen.
Fast ein Jahr nach dem Brandanschlag auf das bezugsfertige
Flüchtlingsheim "Husarenhof" in Bautzen ist ein schockierendes Video
aufgetaucht, das dem MDR-Magazin "Exakt" zugespielt wurde. In dem
Handyvideo dokumentiert der Mitarbeiter einer Baufirma die durch die
Brandstiftung verursachten Schäden und beendet seinen Rundgang mit
den Worten: "Sieg Heil! Gute Arbeit...". Abschließend wird ein
brandzerstörter Raum mit den Worten kommentiert: "Hier das können sie
noch bewohnen, die Kanaken".
Das Video sorgt erneut für Diskussionen über den Umgang mit
Rechtsextremismus in der Stadt. Valentin Lippmann, Parlamentarischer
Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher der Grünen im
sächsischen Landtag, beschäftigt sich intensiv mit fremdenfeindlichen
Vorfällen in Bautzen. Zu dem Video aus dem "Husarenhof" sagte er
gegenüber "Exakt": "Das ist natürlich schockierend, wenn hier eins zu
eins rassistische und neonazistische Positionen wieder gegeben
werden. Das zeigt, wie tief offensichtlich dort bis in die
Gesellschaft die Verankerung von Menschen mit solchem Gedankengut
vorhanden ist."
Die Baufirma ist im Bautzener Oberland ansässig. Sie bestätigte,
dass ein Mitarbeiter das Video vor Monaten angefertigt habe. Ihm sei
bereits gekündigt worden. Nach Informationen von "MDR-Exakt" liegt
der Fall bei der Staatsanwaltschaft. Erst Ende November verurteilte
ein Gericht zwei 21-jährige Männer zu Haftstrafen, weil sie in der
Brandnacht am "Husarenhof" unter anderem Platzverweise ignorierten,
die Polizisten bepöbelten und sogar angriffen.
Im vergangenen Jahr geriet Bautzen immer wieder durch
fremdenfeindliche Ãœbergriffe bundesweit in die Schlagzeilen. Im
September trieben rechte Jugendliche minderjährige Flüchtlinge durch
die Stadt. Im November wurden Flüchtlinge mit Schreckschusswaffen
bedroht. Ein bereits durch die Ermittlungsbehörden identifizierter
Tatverdächtiger präsentiert sich auf seiner Facebookseite als
Anhänger der rechtsextremen "Division Bautzen". Im Dezember wurden
mehrere Brandsätze auf die Flüchtlingsunterkunft "Spreehotel"
geworfen. Auch diese Tatverdächtigen gehören nach Recherche von
"MDR-Exakt" zum rechtextremen Spektrum der Stadt. Einer der drei
Männer präsentiert sich im Internet zudem als Mitglied der
freiwilligen Feuerwehr. Die ausgewerteten Facebook-Seiten zeigen
einen hohen Vernetzungsgrad der mutmaßlichen Täter mit den lokalen
rechtsextremen Bewegungen.
Das Operative Abwehrzentrum der sächsischen Polizei teilte
"MDR-Exakt" mit, es liefen intensive Ermittlungen dazu, ob es einen
Zusammenhang zwischen den beiden Brandanschlägen gibt.
Mehr dazu unter http://mdr.de/exakt und heute 20.15 Uhr im MDR
FERNSEHEN.
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