(ots) - Flüchtlinge auf dem Balkan und in
Griechenland benötigen bei Minusgraden und Eiseskälte dringend
Unterstützung, warnt die Hilfsorganisation CARE. "Die Gesundheit
geflohener Menschen, gerade der Kleinsten und Schwächsten, ist von
Schnee und Kälte akut bedroht", so Sumka Bucan, CAREs
Balkan-Regionaldirektorin. "Wir sprechen hier von Menschen, die
bereits alles verloren haben. Sie haben keine Mittel, um sich vor
Temperaturen von minus zehn Grad, starken Winden und Schneefall zu
schützen. Die meisten Menschen leben in behelfsmäßigen Unterkünften,
wie etwa alten, unbeheizten Fabrikgebäuden, überfüllten Gebäuden oder
Zeltsiedlungen. Vor allem Kinder und ältere Menschen leiden unter
Atemwegserkrankungen und haben kein Geld für Medikamente oder einen
Arztbesuch."
Mehr als 7.200 Menschen sitzen zurzeit in Serbien fest. In Belgrad
schlafen etwa 2.000 junge Menschen, vor allem Afghanen, Syrier,
Pakistaner und Iraker in verlassenen Gebäuden im Stadtzentrum. Sie
haben Angst, abgeschoben zu werden und hoffen, dass die Grenzen
wieder öffnen. Etwa 1.000 Flüchtlinge, darunter Kinder, leben auf der
Straße in Belgrad. "Die Bedingungen sind absolut unmenschlich und es
gibt nach wie vor 'unsichtbare', nichtregistrierte Personen, die
keinerlei Hilfe erhalten. Es gibt kein Wasser und nur sehr begrenzten
Zugang zu Sanitäranlagen und ärztlicher Versorgung", so Bucan. "Diese
Männer, Frauen und Kinder sind vor Krieg und Gewalt in Ländern wie
Syrien und Afghanistan geflohen. Sie sind hier, weil sie um das Leben
ihrer Familien fürchten mussten. Es ist absolut unerträglich, dass
sie nun hier, mitten in Europa, Angst haben müssen, zu erfrieren."
Zehn Monate nach der Schließung der Balkanroute leben weiterhin
auch mehr als 60.000 Menschen in einer Warteschleife in Griechenland,
wo der Wintereinbruch ebenso heftig ist. "Sie haben keine andere Wahl
als in unbeheizten Zelten, Lagerhallen und überfüllten Wohnungen
auszuharren. Die Vorbereitungen der Hilfe für Flüchtlinge lief
schleppend und die ohnehin schon dramatische Situation verschlechtert
sich bei den eisigen Temperaturen", berichtet Aleksandra
Godziejewska, CARE-Länderdirektorin in Griechenland.
Auch die Situation auf den Inseln ist weiterhin schlecht, die
Empfangszentren komplett überfüllt. "Camps, die humanitäre Standards
nicht erfüllen, müssen umgehend geschlossen und Flüchtlinge in
sichere Unterkünfte gebracht werden. Das hätte vor Monaten passieren
müssen und Organisationen wie CARE haben das auch immer wieder
gefordert. Eine sichere und warme Unterkunft ist eine Frage
menschlicher Würde und minimaler Standards."
Wie CARE hilft: In Serbien und Kroatien unterstützt CARE zusammen
mit lokalen Partnern neu ankommende Flüchtlinge. Um Menschen vor den
enormen Wetterbedingungen zu schützen, verteilt CARE warme Kleidung,
Decken, warme Mahlzeiten und Matratzen, unter anderem mit Geldern der
EU und des Auswärtigen Amtes. Bisher konnten die Nothilfeteams mehr
als 180.000 Menschen mit Hilfe erreichen. In Griechenland hilft CARE
städtischen Flüchtlingen mit Bargeld, Rechtsberatung sowie
psychosozialen Aktivitäten.
ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Helferin Ninja Taprogge
(deutschsprachig) steht in Serbien für Interviews zur Verfügung.
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in Griechenland mit Ihrer Spende:
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