(ots) -
Brandenburg baut die Ausbildung zum Altenpflegehelfer aus. Eine
richtige Entscheidung. Endlich kümmert sich die Politik um die
wichtigen Pflegehilfskräfte.
Die Politik in Bund und Ländern debattiert seit Monaten heftig
darüber, ob eine generalistische Ausbildung in der Pflege ein
geeignetes Mittel ist, der wachsenden Personalnot zu begegnen. Doch
dieser Plan führt in die Irre. Die Ausbildungszahlen in der
Altenpflege steigen seit Jahren erfreulich an. Wegen des rasanten
demografischen Wandels und der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen
brauchen wir immer mehr helfende Hände in der Altenpflege. Genau da
setzt die Brandenburger Initiative an, auch regulären Schulabgängern
- und nicht nur wie bisher Umschülern mit Bildungsgutschein der
Arbeitsagentur - den Weg in die Altenpflegeausbildung besser zu
öffnen.
Dazu Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege:
"Das Beispiel Brandenburg zeigt das ganze politische Tohuwabohu um
die Ausbildung in der Altenpflege. Gerne preisen Politiker
Akademisierung der Altenpflege an. Inzwischen bieten so viele Unis
und Hochschulen entsprechende Studienplätze, dass man sich bange
fragen muss, in welchen Arbeitsbereichen bitteschön sollen all die
"Studierten" in der Pflege später beschäftigt werden, wo wir doch vor
allem mehr helfende Hände brauchen? Auch die Ausbildung für
Pflegehilfskräfte ist bundesweit höchst unterschiedlich geregelt. In
dem einen Land dauert sie ein paar Monate, in einem anderen ein Jahr,
in wieder einem anderen zwei Jahre. Das Saarland will jetzt sogar in
eine zweijährige Pflege-Assistentenausbildung einsteigen. Kurzum: Was
wir brauchen ist keine Generalistik, sondern einen zwischen den 16
Bundesländern abgestimmten gesamtdeutschen "Ausbildungsmasterplan
Altenpflege" - statt föderales Herumgewurschtel. Und wir brauchen
bundesweit eine Umlagefinanzierung in der Altenpflegeausbildung, dann
werden die Ausbildungszahlen weiter erfreulich steigen. Zudem ist es
ein Skandal, dass in einigen Bundesländern Altenpflegeschüler noch
immer Schulgeld zahlen müssen, etwa in Mecklenburg-Vorpommern. Ganz
zu schweigen davon, dass wir noch immer ein Personalbemessungssystem
in der Altenpflege haben, das föderal und damit willkürlich ist und
das Etikett Steinzeit verdient."
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