(ots) -
89 Prozent der Bundesbürger bewerten das Informationsangebot von
Radio, Fernsehen, Internet, Zeitungen und Zeitschriften in
Deutschland alles in allem als gut oder sehr gut. Nur jeder zehnte
Deutsche hält die Qualität des Informationsangebots deutscher Medien
insgesamt für schlecht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen
Studie zur Glaubwürdigkeit der Medien, die infratest dimap im Auftrag
des WDR durchgeführt hat und für die im Dezember 2016 insgesamt 1.000
Wahlberechtigte in Deutschland befragt wurden. Erstmals hatte das
Meinungsforschungsinstitut im Oktober 2015 vergleichbare Daten
erhoben.
Die höchste Glaubwürdigkeit bescheinigen die Befragten dem
öffentlich-rechtlichen Radio mit 74 Prozent und dem
öffentlich-rechtlichen Fernsehen mit 72 Prozent. Auch Tageszeitungen
werden von einer großen Mehrheit (65 Prozent) als glaubwürdig
eingeschätzt. Für deutlich weniger glaubwürdig dagegen werden
Privatradio (35 Prozent) und Privatfernsehen (25 Prozent) erachtet.
Ähnlich kritisch fällt die Bewertung für das Internet aus: nur 27
Prozent der Befragten halten es im Allgemeinen für glaubwürdig. Fragt
man allerdings nach sozialen Medien wie Facebook oder Twitter, fällt
die Beurteilung deutlich drastischer aus: Lediglich 8 Prozent der
Befragten schenken diesen Informationsquellen Glauben, 71 Prozent
bewerten dagegen die sozialen Medien als "weniger glaubwürdig".
Allerdings zeigt die Studie auch: 82 Prozent der Bundesbürger nutzen
soziale Medien nicht regelmäßig als Nachrichtenquelle.
Die Studie zur Glaubwürdigkeit der Medien zeigt auch: Das
öffentlich-rechtliche Fernsehen bleibt mit 34 Prozent die
Hauptinformationsquelle über das politische Geschehen, es folgen
Tageszeitungen (26 Prozent) und das Internet im Allgemeinen (16
Prozent). Das öffentlich-rechtliche Fernsehen halten die Deutschen
zudem für vielfältig, kritisch und vertrauenswürdig (jeweils 76
Prozent Zustimmung).
Vorbehalte gibt es unverändert, was den Einfluss der Politik auf die
Berichterstattung in den deutschen Medien angeht. Der Erhebung
zufolge gehen 42 Prozent der Deutschen davon aus, dass es politische
Vorgaben gibt, 54 Prozent glauben dies nicht. Noch größer ist diese
Skepsis mit 57 Prozent unter denjenigen, die soziale Netzwerke für
regelmäßige politische Informationen nutzen. Dezidiert von
"Lügenpresse" sprechen würden nach wie vor lediglich 20 Prozent der
Bundesbürger, wenn sie an Zeitungen, Fernsehen und Radio in
Deutschland denken. 75 Prozent und damit drei Prozentpunkte mehr als
2015 teilen diesen Vorwurf nicht.
Die Studie "Glaubwürdigkeit der Medien" steht zum Download auf den
WDR-Unternehmensseiten zur Verfügung.
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