(ots) - "Technik - Umwelt - Deutsch": einzigartiges
Modellprojekt der Handwerkskammer Hamburg - DBU fördert mit 278.500
Euro
Sie wollen zeigen, was sie können: 22 Flüchtlinge aus fünf
Nationen treten ab heute im ELBCAMPUS, dem Kompetenzzentrum der
Handwerkskammer Hamburg, an, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in
der Umwelttechnik unter Beweis zu stellen. Sie tun das im Rahmen der
Aktionswoche Umwelt vom 16. bis 19. Januar 2017, mit dem das
Modellprojekt "Zukunftsperspektive Umwelthandwerker -
Kompetenzfeststellung und Weiterbildung für Flüchtlinge" startet. Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und
finanziell mit 278.500 Euro. DBU-Abteilungsleiter für
Umweltkommunikation Dr. Ulrich Witte: "Wir freuen uns, dass das
Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik der Handwerkskammer
Hamburg mit der ersten Aktionswoche und dem nachfolgenden Aufbaukurs
qualifizierten Flüchtlingen eine stabile Brücke baut in höherwertige
Beschäftigungen. Das Projekt stellt einen wichtigen Baustein für
unser umweltbezogenes Sonderprogramm dar, mit dem wir die Integration
von Flüchtlingen seit Herbst 2015 voranbringen". Das Zentrum für
Energie-, Wasser- und Umwelttechnik (ZEWU) am ELBCAMPUS setzt es um.
Umwelthandwerk als Beispiel wie Integration in Arbeit gelingen
kann
Elektro-Motoren montieren, effiziente Heizungsanlagen installieren
oder andere Aufgaben im Umwelthandwerk: Nach dem Ermitteln ihrer
Vorqualifikation sollen die 22 jungen Männer im Februar den
bundesweit einzigartigen Lehrgang "Technik - Umwelt - Deutsch"
beginnen. Das Projekt "Zukunftsperspektive Umwelthandwerker" will
beispielhaft einen Weg aufzeigen, wie Integration in Deutschland
gelingen kann und die Frage beantworten, welche Aufgaben
qualifizierte Flüchtlinge auch zur Umsetzung der Energiewende
übernehmen können. Hierzu wurde speziell für die Umwelttechnik das
Modell, wie die Kompetenz der geflüchteten Menschen aus Kriegs- und
Krisengebieten festgestellt werden kann und welche Anforderungen eine
mehrstufige Weiterbildung hat, entwickelt. Josef Katzer, Präsident
der Handwerkskammer Hamburg, erklärt dazu: "Sobald unser Modell zur
Qualifizierung von Flüchtlingen für Umweltberufe funktioniert,
verbreiten wir es in die ganze Republik. Dann gehen die Kraft und die
Kompetenz von Architekten aus Aleppo oder von Menschen mit
handwerklicher Berufserfahrung aus dem Iran und von vielen anderen in
das wichtige Projekt der Energiewende."
Durch Unterstützungsleistungen individuelle Potentiale
weiterentwickeln
Die Männer aus Syrien, Eritrea, Iran, Irak und Afghanistan hätten
die ersten Schritte auf der Brücke in Umweltberufe schon geschafft.
Viele brächten bereits technische Diplome aus den Fluchtländern mit.
Die Teilnehmer der Aktionswoche waren zuvor in Zusammenarbeit mit der
Agentur für Arbeit und dem Jobcenter team.arbeit.hamburg sowie dem
"Netzwerk zur beruflichen Integration für Migrantinnen und Migranten"
(NOBI) und den Hamburger Trägern der Flüchtlingshilfe ausgewählt
worden. "Mit Blick auf die vielfältigen Qualifikationen der über
fünfzig näher befragten Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen sind
wir überzeugt, dass durch gezielte Unterstützungsleistungen
individuelle Potentiale schnell weiterentwickelt werden können. Der
Weg in Umweltberufe wird sich für alle Seiten auszahlen", so Dr. Kai
Hünemörder, Leiter des ZEWU. Wenn sie den fünfmonatigen Lehrgang
absolvieren, erhalten sie fachsprachlichen Unterricht und werden für
weiterführende umwelttechnische Fachlehrgänge vorbereitet. Ergänzt
werde dies durch praktische umwelttechnische Werkstattübungen sowie
zahlreiche Exkursionen und Betriebsbesuche im Bereich Energie und
Umwelt. Ziel sei es, dass die Teilnehmer den Lehrgang "Technik -
Umwelt - Deutsch" mit einem "B2 - Deutsch für den
Beruf"-Sprachzertifikat beenden. Parallel unterstütze das Projektteam
sie bei der Suche nach der passenden Anschlussperspektive, also bei
der Suche nach passenden technischen Folgequalifizierungen, Praktika
oder einer höherwertigen Beschäftigung.
DBU: 2,5 Millionen für Flüchtlingsprojekte mit Umweltbezug
Mit insgesamt 2,5 Millionen Euro fördert die DBU seit über einem
Jahr Projekte, bei denen die Integration von Flüchtlingen über den
Umweltschutz unterstützt wird. Unter anderem werden
Umweltbildungsexperten dafür qualifiziert, Sprachbarrieren oder
interkulturelle Fragestellungen, aufenthaltsrechtliche Hürden,
fluchtbedingte Traumatisierungen oder Probleme infolge angespannter
Wohnsituationen besser berücksichtigen zu können.
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