(firmenpresse) - Pressemitteilung
Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) kritisiert geplante Neu-Interpretation der Stabilitätspaktskriterien:
"Ungezügelte Verschuldungspolitik beschädigt den Wirtschaftsstandort Deutschland"
Berlin, den 17.01.2005. Auf deutliche Kritik seitens des Bundesverbandes Junger Unternehmer (BJU) stösst das aktuelle Vorhaben, die bisherige Drei-Prozent-Marke für Neuverschuldung im EU- Stabilitätspakt für politische Interpretationen zu öffnen.
"Die Bundesregierung möchte hier auf Kosten der nachwachsenden Generationen ihr hauhaltspolitisches Versagen verschleiern. Wer trotz des traurigen Wirtschaftswachstums von 1,7 Prozent die zweithöchste Neuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik eingeht, sollte sich nicht fragen was am Stabilitätspakt falsch ist, sondern was er selbst falsch macht", so die BJU-Bundesvorsitzende Karoline Beck.
Nach Ansicht des Bundesverbandes Junger Unternehmer würde eine zu hohe Neuverschuldung die Zinsen im Euroraum in die Höhe treiben und berge zudem Inflationsrisiken. Eine weniger restriktive Anwendung der 3- Prozent-Marke würde das Vertrauen der Europäer und auch der Finanzmärkte in die Stabilität des Euros gefährden.
Eine Relativierung der Verschuldensgrenze von drei Prozent zerstöre darüber hinaus laut BJU strukturell und auf Dauer jedes Element der Nachhaltigkeit in der deutschen und europäischen Finanzpolitik. "Die Verschuldung von heute ist die Steuer- und Abgabenlast von morgen. Die Bundesregierung nimmt somit auch vielen mittelständischen Unternehmern, die in Deutschland bleiben wollen, eine auf Dauer angelegte Bleibeperspektive. Ganz zu schweigen, was das für unsere Kinder bedeutet. Das ist Politik gewordene Verantwortungslosigkeit", so Karoline Beck weiter.
Im Bundesverband Junger Unternehmer haben sich rund 2.000 junge selbständige Unternehmerinnen und Unternehmer aller Branchen im Alter bis 40 Jahre zusammengeschlossen. Gegründet wurde der BJU im Jahr 1950. Die Mitglieder des BJU sind Inhaber oder Gesellschafter eines Unternehmens mit mindestens zehn Beschäftigten oder 1 Million Euro Jahresumsatz. Die BJU-Mitgliedsunternehmen machen insgesamt einen jährlichen Umsatz von rund 20 Milliarden Euro und haben ca. 150.000 fest angestellte Mitarbeiter.