(ots) - Deutsche Umwelthilfe deckt massive Verstöße gegen
Umweltgesetz auf: Kioske und Imbissbuden verkaufen rechtswidrig
massenhaft pfandfreie Getränkedosen und Plastikflaschen - Illegaler
Handel floriert vor allem mit Coca-Cola Produkten - DUH fordert
untere Abfallbehörden zu regelmäßigen Kontrollen und hartem
Durchgreifen auf
Kioske, Schnellrestaurants, Imbissbuden und Spätverkaufsstellen in
Berlin und anderen deutschen Großstädten, wie Köln oder Hamburg
verstoßen gezielt gegen die Verpackungsverordnung. Das hat die
Deutsche Umwelthilfe (DUH) bei Testkäufen von Einweg-Plastikflaschen
und Getränkedosen in insgesamt 40 Verkaufsstellen festgestellt. In 90
Prozent der getesteten Läden wurden pfandpflichtige Einweggetränke
ordnungswidrig ohne Pfand verkauft. Auf den erworbenen
Plastikflaschen und Dosen fehlte sowohl das Pfand-Logo als auch
jeglicher Hinweis auf die Pfandpflicht. Damit verschaffen sich die
Händler einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Verkaufsstellen,
die ihre Getränke ordnungsgemäß bepfanden. Durch die betrügerischen
Machenschaften landen deutschlandweit Millionen Dosen und
Plastikflaschen wieder in der Umwelt.
"Der in Berlin und einigen weiteren Großstädten stattfindende
pfandfreie Verkauf von Getränken in Einwegverpackungen schädigt alle
Betriebe, die Recht und Gesetz beachten und insbesondere das
umweltfreundliche Mehrweg-Getränkesystem. Bei den von der DUH
festgestellten Verstößen gegen die Pfandpflicht handelt es sich
keineswegs um Einzelfälle oder Irrläufer, sondern um organisierte
Rechtsverstöße", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Kleinstverkaufsstellen für Getränke dürfen nicht länger ein
rechtsfreier Raum bleiben. Die DUH fordert die unteren Abfallbehörden
auf, den tausendfachen Rechtsverstößen endlich ein Ende zu bereiten
und die Verpackungsverordnung zu vollziehen.
"Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass Coca-Cola als
weltgrößter Brausehersteller mit seinen Getränken bei diesen
illegalen Machenschaften ganz vorne mit dabei ist. In fast der Hälfte
der getesteten Läden wurden Coca-Cola Produkte pfandfrei vertrieben.
Für ein Unternehmen, das in seinem Nachhaltigkeitsbericht über seine
besondere Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt schreibt, ist das
eine Bankrotterklärung in Sachen Glaubwürdigkeit", kritisiert der
DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Die DUH fordert
Coca-Cola auf, angemessene Maßnahmen zur bundesweiten Einstellung des
ordnungswidrigen pfandfreien Verkaufs von Coca-Cola Produkten in
Einweg-Plastikflaschen und Dosen zu ergreifen. Gleichzeitig sollen
Behörden die Rolle der profitierenden Getränkeabfüller, wie z.B.
Coca-Cola, genauer untersuchen.
Der ordnungswidrige Verkauf von Dosen und Plastikflaschen führt zu
einem Wettbewerbsvorteil gegenüber Händlern, die zusätzlich zum
Produktpreis ein Mehrweg- oder Einwegpfand verlangen. "Das Pfand auf
Einwegflaschen und Getränkedosen wurde eingeführt, um möglichst viele
Getränkeverpackungen für ein hochwertiges Recycling zu sammeln und zu
verhindern, dass die leeren Verpackungen wild in der Landschaft
entsorgt werden. Die Erreichung dieses Ziels wird durch illegale
Machenschaften mit pfandfreien Getränkeverpackungen zunichtegemacht",
sagt Fischer. Nach der Einführung des Einwegpfandes gehörten die
Bilder von Dosen- und Plastikflaschenmüll an Straßenrändern oder in
Parks der Vergangenheit an. Seitdem die organisierte Pfandschummelei
zur Regel in Kleinstverkaufsstellen geworden ist, tauchen
unbepfandete Getränkedosen auf Gehwegen, Blumenbeeten oder
Kinderspielplätzen immer häufiger auf. Ein unhaltbarer Zustand für
Menschen und Umwelt, der schnellstmöglich beendet werden muss.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
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