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Alltagsmobilität: Bahn bei Sicherheit vor Bus und Auto / Todesrisiko im Pkw 75-mal so hoch wie im Zug / Gefahr durch Gigaliner (FOTO)

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(ots) -
Im aktuellen Verkehrsträgervergleich von Allianz pro Schiene und
Automobil-Club Verkehr (ACV) behauptet die Eisenbahn in Deutschland
souverän ihren Spitzenplatz als sicherstes Verkehrsmittel.

Danach war im deutschen Zehnjahresschnitt von 2006 bis 2015 das
Todesrisiko für Insassen eines Pkw 75-mal höher als für Bahnreisende.
Beim Verletzungsrisiko fällt der Abstand noch größer aus: Bezogen auf
die Personenkilometer ist die Wahrscheinlichkeit zu verunglücken bei
jeder Autofahrt gut 127-mal höher als bei einer Bahnfahrt.

Während der Bus in puncto Sicherheit ebenfalls klar vor dem Pkw
liegt, hat sich der Abstand zwischen Bus und Bahn weiter vergrößert:
Das Todesrisiko für Busreisende ist im Vergleich zur Bahn inzwischen
gut sechsmal höher, das Verletzungsrisiko im Bus liegt 41-mal über
dem der Bahn.

"Für die Alltagsmobilität ist die Eisenbahn das mit Abstand
sicherste Verkehrsmittel", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro
Schiene, Dirk Flege, auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem ACV
am Dienstag in Berlin.

EU-Vergleich: Bahnen in Deutschland besser als europäischer
Durchschnitt

Auch im EU-Vergleich sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache:
Nirgendwo in Europa ist Autofahren sicherer als Bahnfahren.

Deutschland liegt bei der Verkehrssicherheit sowohl bei der
Eisenbahn als auch beim Autoverkehr auf den guten vorderen Plätzen.
Im mehrjährigen EU-Durchschnitt von 2005 bis 2014 starben 3,4
Pkw-Insassen pro Milliarde Personenkilometer, in Deutschland waren es
2,4 getötete Autofahrer.

Demgegenüber standen europaweit 0,14 getötete Bahnreisende. Mit
0,03 Toten war die Eisenbahn in Deutschland im Schnitt von 2005 bis
2014 deutlich besser als der europäische Durchschnitt. "In allen
europäischen Ländern ist Bahnfahren sicherer als Autofahren", sagte




der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Am gefährlichsten leben
Autofahrer im Osten Europas: in Rumänien (durchschnittlich 13,2
Tote), Lettland (9,7) oder Polen (9,3) sind pro Milliarde
Personenkilometer die meisten Todesopfer unter den Autoinsassen zu
beklagen.

"Die Vision Zero in der Verkehrssicherheit ist überhaupt nur zu
erreichen, wenn die Politik dieses Ziel verkehrsträgerübergreifend
denkt", sagte Flege. "Insgesamt muss man sagen: Verkehr ist desto
sicherer, je höher der Anteil der Eisenbahn ist."

Straßenverkehrsopfer: Kein Grund zum Feiern

Horst Metzler, Geschäftsführer des ACV rechnete vor, dass die Zahl
der Todesopfer im Straßenverkehr insgesamt - nach zwei Jahren des
Anstiegs - im Jahr 2016 erstmals wieder gesunken sei. "Geschätzte
3.300 Todesopfer 2016 in Deutschland, eine steigende Zahl von
Schwerverletzten und rund 26.100 Tote in Europa im Jahr 2015 sind
kein Grund, sich über historische Tiefstände zu freuen", sagte
Metzler.

"Der europaweite Straßenverkehr löscht Jahr für Jahr eine
Kleinstadt aus." Das selbstgesetzte Ziel der Bundesregierung, bis
2020 ein Minus von 40 Prozent bei der Zahl der Verkehrstoten zu
erreichen "liegt zur Zeit Lichtjahre außerhalb unserer Reichweite",
sagte Metzler mit Verweis auf den aktuellen Bundesländerindex
Mobilität und Umwelt. "Nur eins von 16 Bundesländern bewegt sich bei
den Opferzahlen aktuell im Zielkorridor. Wir müssen im Straßenverkehr
zusätzliche Anstrengungen unternehmen, damit die Vision Zero nicht an
Glaubwürdigkeit verliert."

Wachsende Zahl an Lkw hintertreibt Sicherheitsbemühen

Die Verbände waren sich einig, dass die wachsende Zahl von
Lastwagen aus Deutschlands Straßen die Bemühungen um mehr Sicherheit
im Verkehr hintertreibe. Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer
rechnete vor, dass bei Gefahrgutransporten die Güterbahn im direkten
Vergleich mit dem Lkw 42-mal sicherer sei.

Dennoch setze die Politik auf immer mehr Lkw-Verkehr. Auch der ACV
bemängelte, dass bei den Weichenstellungen im Güterverkehr die
Sicherheit der Autofahrer schön gerechnet wird: "Schon jetzt ist an
jedem fünften tödlichen Unfall ein Lkw beteiligt", sagte Metzler.

"Gigaliner werden den Lkw-Verkehr nicht reduzieren, und sie führen
sogar zu neuen Sicherheitsrisiken, etwa beim Ãœberholen", gab Metzler
zu bedenken. "Durch die Regelzulassung für Riesen-Lkw, die seit dem
1. Januar durch ganz Deutschland fahren dürfen, rechnen Experten mit
täglich 7000 weiteren Lkw-Fahrten pro Tag", sagte Metzler. "Mehr Lkw
in Deutschland, das ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern
auch eine schlechte Nachricht für uns Autofahrer."

Abschlussbericht zeigt zusätzliche Risiken durch Riesen-Lkw auf
Aus dem offiziellen Abschlussbericht der Bundesbehörde im Auftrag des
Bundesverkehrsministeriums nannte Metzler weitere infrastrukturelle
Probleme und Sicherheitsrisiken, die speziell der Riesen-Lkw für den
Straßenverkehr bedeute:

- Die Brandlast in Tunneln erhöht sich
- Nothaltebuchten in Tunneln sind zu kurz
- Geeignete Parkplätze auf Rastplätzen fehlen
- Fußgänger und Radfahrer sind gefährdet
- Überholvorgänge auf Landstraßen müssen weiter untersucht werden

"Bei solchen Bedenken, die im Abschlussbericht explizit formuliert
werden, verstehen wir als Autoclub nicht, warum eine Regelzulassung
ohne weitere Sicherheitsdiskussion durchgewinkt worden ist."

Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer wies darauf hin, dass der
Abschlussbericht das Thema "Bahnübergänge und Riesen-Lkw" ganz
ausgeklammert habe. Hier seien umfangreiche Umbauten erforderlich,
damit die längeren Fahrzeuge Schrankenanlagen gefahrlos überqueren
könnten. "Wer Verkehrssicherheit ernst nimmt, muss beim Riesen-Lkw
Diskussionsbedarf anmelden."

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Der ACV Automobil-Club Verkehr ist derzeit mit seinen 340 000
Mitgliedern der drittgrößte Automobilclub in Deutschland. Der Verein
bietet seinen Mitgliedern umfassenden Schutz und Sicherheit im
mobilen Leben und steht rund um die Uhr europaweit mit Rat und Tat
zur Verfügung. Er ist serviceorientiert, leistungsfähig, preiswert
und hat für jeden das optimale Leistungspaket.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur
Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In
dem Bündnis haben sich 22 Non-Profit-Organisationen
zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche
Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände
Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, der
Bundesverband CarSharing bcs, der Fahrradclub ADFC, die zwei
Bahngewerkschaften EVG und GDL, die Konferenz für kirchliche
Bahnhofsmission, die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI
sowie die Technische Hochschule Wildau und die TH Mittelhessen. Die
Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2,5 Millionen Einzelmitglieder.
Unterstützt wird das Schienenbündnis von mehr als 120 Unternehmen der
Bahnbranche.



Pressekontakt:
Annabel Brückmann, Pressesprecherin, brueckmann(at)acv.de
ACV Automobil-Club Verkehr, Theodor-Heuss-Ring 19-21, 50668 Köln,
Tel.: 0221 - 91 26 91 58 Fax: 0221 - 91 26 91 26

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Datum: 17.01.2017 - 14:18 Uhr
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